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Intellektuelle fordern eine Vermögensteuer

100 Künstler und Wissenschaftler fordern mehr Abgaben von Reichen, um die Corona-Kosten auszugleichen. Und sie kritisieren Merkels strikte Ablehnung.

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Mehr als 100 Unterzeichner fordern in einem offenen Brief mehr Abgaben durch die Wohlhabenden.
Mehr als 100 Unterzeichner fordern in einem offenen Brief mehr Abgaben durch die Wohlhabenden. © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa (Symbolbild)

Berlin. In einem offenen Brief an die Bundesregierung fordern mehr als 100 Künstlerinnen, Künstler und Intellektuelle höhere Steuern für Wohlhabende. Es habe sie bestürzt, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Vermögensabgabe zur Finanzierung der Milliardenkosten im Kampf gegen die Corona-Pandemie strikt abgelehnt habe, schreiben sie in dem online veröffentlichten Brief, über den auch die "taz" berichtete.

"Unseres Erachtens wird es höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Vermögenden in die Pflicht nimmt, anstatt sich der Schuldenbremse zu unterwerfen und öffentliche und soziale Ausgaben zu kürzen." Unter keinen Umständen dürften in den kommenden Jahren Geringverdiener unter Spardruck leiden.

Konkret schlagen die Initiatoren eine einmalige Vermögensabgabe zur Deckung der Corona-Kosten sowie die Einführung einer Vermögensteuer vor. Außerdem sollten Erbschaften und Schenkungen effektiver besteuert und der Spitzensteuersatz angehoben werden. International solle ein Mindeststeuersatz für multinationale Konzerne eingeführt werden.

Unterschrieben wurde der Brief unter anderem von Sängerin Annette Humpe, Schauspielerin Maren Kroymann und Schriftsteller Christoph Hein. Auch der Armutsforscher Christoph Butterwegge, Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband und die Publizistin Marina Weisband unterzeichneten - ebenso Organisationen wie Attac, Oxfam und Ortsgruppen von Fridays for Future. (dpa)