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Foodwatch fordert stärkeres Vorgehen gegen Lebensmittelskandale

Gesundheitsprobleme wegen verunreinigter Lebensmittel. Wie die Verbraucherorganisation Foodwatch dieses Risiko weiter minimieren will.

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Lebensmittelkontrolle: In einer Patisserie wird die Temperatur an eine kleine Torte in der Kühlauslage gemessen.
Lebensmittelkontrolle: In einer Patisserie wird die Temperatur an eine kleine Torte in der Kühlauslage gemessen. © Uwe Anspach/dpa (Symbolfoto)

Berlin. Die Verbraucherorganisation Foodwatch dringt auf ein schlagkräftigeres Vorgehen gegen Verunreinigungen bei Lebensmitteln. Immer wieder komme es zu gesundheitsgefährdenden Skandalen, weil das System der Überwachung vermeidbare Lücken und Schwachstellen habe, sagte Geschäftsführer Chris Methmann am Mittwoch. Hersteller, Handelsketten und Überwachungsämter müssten verpflichtet werden, Missstände immer sofort öffentlich zu machen. "Wenn die Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen öffentlich wären, hätten die Betriebe einen Anreiz, ihre Hygienestandards zu verbessern."

Für die Kontrollen seien in der Regel die Überwachungsbehörden der Landkreise zuständig, in denen die Betriebe sitzen. "Die Ämter sind dabei oft auch für die Wirtschaftsförderung zuständig - ein nicht auflösbarer Interessenkonflikt", kritisierte Methmann. Statt der bundesweit 400 Landkreisbehörden sollte eine unabhängige Anstalt für Lebensmittelüberwachung mindestens auf Länderebene zuständig sein.

"Fast täglich kommt es in Deutschland zu einem Rückruf", sagte der Foodwatch-Geschäftsführer. Dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zufolge stieg die Zahl der Rückrufe auf dem gemeinsam mit den Ländern betriebenen Portal "Lebensmittelwarnung" im vergangenen Jahr erneut auf 311. Bei mehr als einem Drittel waren demnach mikrobiologische Verunreinigungen Grund der Warnung. Generell stünden Unternehmen Rückrufen inzwischen weniger ablehnend gegenüber, hieß es vom Amt. (dpa)