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Japaner kaufen sächsische Erfolgsfirma GK Software

Vorstand und Aufsichtsrat der GK Software in Schöneck stimmen der Übernahme durch den japanischen IT-Konzern Fujitsu zu. Die Firmengründer kassieren 175 Millionen Euro.

Von Ulrich Wolf
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Rainer Gläß hat die GK-Software SE im Vogtland mitgegründet. Jetzt verkauft er seine Anteile an den japanischen Fujitsu-Konzern.
Rainer Gläß hat die GK-Software SE im Vogtland mitgegründet. Jetzt verkauft er seine Anteile an den japanischen Fujitsu-Konzern. © Archiv: Christian Schubert

Schöneck. Der japanische IT-Konzern Fujitsu will das börsennotierte Unternehmen GK Software SE übernehmen. Das gab das im vogtländischen Schöneck ansässige Unternehmen am Mittwoch bekannt. Vorstand und Aufsichtsrat stimmten dem Vorhaben zu. Die GK-Software-Aktie reagierte am Vormittag mit einem Kurssprung von fast 30 Prozent.

Die Gründer der Gesellschaft, Vorstandschef Rainer Gläß sowie Stephan Kronmüller, informierten, sie hätten sich "unwiderruflich verpflichtet", sämtliche ihrer GK-Anteile den Japanern anzubieten. Das seien 40,65 Prozent des Grundkapitals. Da die Japaner 190 Euro je GK-Aktie bieten, erhält das Gründerduo für sein Aktienpaket rund 175 Millionen Euro.

Insgesamt kostet der Kauf der GK Software SE die Japaner 432 Millionen Euro. Die vogtländische Firma ist einer der führenden Cloud-Anbieter für den Einzelhandel. Mitgründer Gläß, der noch 2018 zum Unternehmer des Jahres in Sachsen gekürt worden war, kündigte an, nach einer erfolgten Übernahme vorzeitig aus dem Vorstand auszuscheiden. Er werde die Gesellschaft dann als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats weiter beraten. Der derzeitige Finanzchef André Hergert soll Vorstand bleiben.

Gläß sagte, für ihn und Kronmüller sei es nach mehr als 30 erfolgreichen Jahren sehr wichtig gewesen, "einen strategischen Partner zu finden, der GK weiterentwickelt. Mit Fujitsu sei ein Partner gefunden worden, dessen Strategie und Unternehmenskultur sehr gut zu GK passe. Dem Unternehmer gehört seit 2021 auch die Liftgesellschaft Oberwiesenthal, die im vergangenen Herbst das Fichtelberghaus erworben hatte.

Fujitsu ist einer der weltweit größten IT-Konzerne. Der Mitteilung zufolge sollen die Vogtländer eigenständig bleiben. So sei ein Beherrschungsvertrag für mindestens zwei Jahre ausgeschlossen, heißt es. Die Belange der Belegschaft müssten berücksichtigt werden. Der Standort Schöneck als Sitz der Gesellschaft soll bleiben.

GK-Aufsichtsratsvorsitzender Philip Reimann begrüßte das Übernahmeangebot. Er dankte Gläß "ausdrücklich für seine jahrzehntelange, aufopferungsvolle und zielorientierte Führung der Gesellschaft".