Dresden. Die Bürgschaftsbank Sachsen (BBS) hat im vorigen Jahr der Wirtschaft im Freistaat Garantien und Bürgschaften in Höhe von gut 63 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das teilte das Geldhaus am Dienstag in Dresden mit. Die Unternehmenshilfen hätten damit sogar um fast acht Millionen Euro über dem Niveau von 2021 gelegen, sagte BBS-Chef Arne Laß.
Dem Vorstand zufolge hat die Bank vor allem Unternehmensnachfolger unterstützt. "Ihr Mut hat uns nur noch mehr motiviert, ihnen bei der Übernahmefinanzierung unter die Arme zu greifen aufzustellen." Dank der finanzierten Nachfolgen seien 525 Jobs in Sachsen erhalten geblieben.
Zu den 2022 von der BBS geförderten Unternehmen gehören den Angaben zufolge unter anderem die Bäckerei Heitzmann in Pegau, das E-Commerce-Unternehmen Interi-Design GmbH im vogtländischen Plauen und die Ero GmbH Anlagenbau in Herrnhut. Durch ihre finanzielle Absicherung habe das Geldhaus im Jahr 2022 Investitionsprojekte mit einem Gesamtvolumen von rund 170 Millionen Euro angeschoben, hieß es. Damit sei sogar das Vor-Corona-Niveau von 2019 deutlich übertroffen worden.
Beteiligungstochter steigt bei jungen Unternehmen ein
Eine durchschnittliche Bürgschaft betrage inzwischen 305.000 Euro. Das sei ein neuer Spitzenwert. Als erste deutsche Bürgschaftsbank habe die sächsische die Bürgschaftsobergrenze im Juni 2022 auf 2,5 Millionen Euro angehoben. Das sei "ein historischer Schritt". Für Existenzgründen seien 119 Bürgschaften vergeben worden. In Summe habe die BBS im vorigen Jahr dazu beigetragen, dass 3.100 Arbeitsplätze in Sachsen neu geschaffen oder erhalten werden konnten, hieß es.
Die zur Bürgschaftsbank gehörende Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH (MBG) beteiligte sich 2022 an 83 Firmen mit im Durchschnitt 219.000 Euro. Diese Unternehmen wiederum investierten 108 Millionen Euro in Sachsen. Im Fokus der Beteiligungen stünden weiterhin junge Unternehmen, sagte MBG-Chef Markus Michalow. "Im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums richten wir unseren Blick dabei immer stärker auch auf die Umwelt- und Sozialverträglichkeit ihrer Geschäftsmodelle", betonte er. Beispiele seien die Inhub GmbH in Chemnitz, die Sermon GmbH in Dresden, die Evergreen GmbH in Leipzig oder die PCM Energy GmbH in Bretnig-Hauswalde. (SZ/uwo)