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Insolvenz der Sachsenklinik in Naunhof weitet sich aus

Nach der Betreiberfirma der Sachsenklinik im Landkreis Leipzig hat nun auch die Investorengesellschaft Insolvenz beantragt. Rehabilitation und Pflege gehen vorerst weiter.

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Die Sachsenklinik im Muldental bei Naunhof steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Die Sachsenklinik im Muldental bei Naunhof steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. © PR: Sachsenklinik Naunhof

Leipzig/Naunhof. Die finanziellen Schwierigkeiten der auf Orthopädie spezialisierten Sachsenklinik in Naunhof bei Leipzig weiten sich aus. Mitte dieser Woche hat nun auch die private Investorengesellschaft der Klinik Insolvenz beim Amtsgericht in Leipzig beantragt.

In dieser Gesellschaft sind die privaten, überwiegend aus Westdeutschland stammenden Geldgeber gebündelt, die die millionenschwere Sanierung der Gesundheitseinrichtung bis 2013 finanziert hatten. Das geschah in Form von individuellen Einlagen, für die die Kapitalgeber normalerweise anteilig jährliche Ausschüttungen erhalten. Nun ordnete das Leipziger Amtsgericht an, dass es der Gesellschaft verboten ist, "über Gegenstände ihres Vermögens zu verfügen".

Das ist die Klinikimmobilie. Deren Betreibergesellschaft, die 2021 beantragt hatte, das Grundstück ihr zu übereignen, ist bereits seit Februar im Insolvenzeröffnungsverfahren. Der Leipziger Volkszeitung sagte Geschäftsführer Jan Heuser seinerzeit, unter anderem hätten die hohen Energiekosten etwa für das Beheizen des Reha-Beckens, aber auch gestiegene Ausgaben für Heil- und Hilfsmittel sowie Personal die Schwierigkeiten verursacht. Zudem hätten während Corona nur 60 Prozent der Betten belegt werden können. In dieser Zeit seien die finanziellen Reserven aufgebraucht worden. Die Betreibergesellschaft gehört der in Sachsen, Schleswig-Holstein und Bayern verstreuten Familie des Geschäftsführers.

In den Insolvenzstrudel ist außer der Klinik auch das angrenzende Pflegeheim "Muldentalstift" geraten. Der vorläufige Verwalter hatte angekündigt, die Betreibergesellschaft schnellstmöglich zu sanieren, um die rund 180 Arbeitsplätze zu erhalten. Die Sachsen-Klinik Naunhof war 1995 eröffnet worden. (SZ/uwo)