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Glasindustrie-Standorte Weißwasser und Torgau bündeln ihre Kräfte

Die Landkreise Görlitz und Nordsachsen sowie Torgau und Weißwasser arbeiten in der Glasindustrie stärker zusammen. Es geht um Jobs, Marketing und Forschung.

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Der Glashersteller Stölzle in Weißwasser ist ein Beispiel für die Glasindustrie in der Lausitz.
Der Glashersteller Stölzle in Weißwasser ist ein Beispiel für die Glasindustrie in der Lausitz. © SZ-Archiv: Kairospress

Torgau/Weißwasser. Das Netzwerk "Glascampus" mit Sitz in Torgau dehnt seine Bildungsangebote nach Weißwasser aus. Zwischen den Landkreisen Görlitz und Nordsachsen sowie den Städten Weißwasser und Torgau sei eine entsprechende Kooperation vereinbart worden, teilte das Landratsamt in Torgau am Dienstag mit.

Zudem habe man sich auf gemeinsame Projekte in der Vermarktung sowie in der Forschung verständigt, hieß es. Damit wollten die beiden traditionsreichen sächsischen Glasregionen Torgau und Weißwasser "ihre Kräfte bei der Gewinnung und Qualifizierung von Personal für ihre Industrien bündeln", hieß es. Mit der Unterzeichnung sei Weißwasser/O.L. nun neben Torgau offizieller Standort des Glascampus. In Nordsachsen liege der Schwerpunkt auf der Produktion von Flachglas für Fenster und Fassaden, Weißwasser stehe seit 150 Jahren für Wirtschaftsglas.

Die Fachkräfteinitiative Glascampus Torgau entstand 2019 als Kooperation von Landkreis Nordsachsen und der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Es ist Teil eines künftigen Kompetenzzentrums für den industrie- und handwerksnahen Strukturwandel in Mitteldeutschland. Derzeit wird in Torgau auch das Glas-Lab für Lehr-, Versuchs- und Pilotanlagen sowie ein Internat geplant.

Der Landrat von Görlitz, Stephan Meyer (CDU) sagte, mit dem gemeinsamen Glascampus schaffe man "beste Voraussetzungen für die Fachkräftesicherung vor Ort". Weißwassers Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Wählervereinigung Klartext) betonte, 150 Jahre nach der ersten Glasschmelze in Weißwasser werde mit der Kooperation "das industriehistorische Erbe in die Zukunft transferiert". (SZ/uwo)