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Rewe steigt aus Payback-Programm aus

Die Frage "Sammeln Sie Payback-Punkte?" war jahrelang Standard an den Kassen von Penny und Rewe. Damit soll bald Schluss sein - denn der Trend geht in eine neue Richtung.

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Lebensmittelriese Rewe setzt künftig auf eine eigene App.
Lebensmittelriese Rewe setzt künftig auf eine eigene App. © Symbolbild: Sebastian Schultz

Köln. Die Supermarkt-Kette Rewe steigt aus dem Payback-Programm aus. Über die Trennung hatte es bereits im Dezember Spekulationen gegeben, nun bestätigte der Konzern diesen Schritt gegenüber der Lebensmittelzeitung. Zur Rewe Group gehört auch der Lebensmitteldiscounter Penny - Rewe war seit 2014 Partner von Payback, Penny seit 2018.

Der Handelsriese und das Loyalty-Programm hätten ihre Zusammenarbeit noch einmal um zwei Jahre verlängert, teilte eine Rewe-Sprecherin am Montag mit. Danach werde der Konzern aber "andere und/oder eigene Wege gehen".

Bei Payback bekommen Sammler bei jedem Einkauf Punkte, die sie später geldwert eintauschen können. Dafür erfasst Payback jedoch auch zahlreiche Daten der Inhaber, die das Unternehmen später gewinnbringend weiterverkauft. An dieser Geschäftspraxis gibt es seit Jahren Kritik.

Partner wie Rewe profitieren von einem zusätzlichen Anreiz, bei ihnen einzukaufen. Und doch setzen immer mehr Ketten auf eigene Rabattapps, auch die Rewe-Group soll Berichten nach an einer eigenen Lösung arbeiten. Rewe hat bislang nur eine Coupon-App, über die aber keine Nutzerdaten erfasst werden - andere Unternehmen wie Kaufland oder Rossmann sind da weiter. Für die Nutzerdaten zahlt Rewe jährlich laut Bild rund 150 Millionen Euro an Payback.

Verbraucherschützer haben diesen Trend auf dem Schirm. "Spar-Apps scheinen Konjunktur zu haben, weil derzeit jeder Euro zweimal umgedreht wird, bevor er ausgegeben wird", sagt etwa die Datenschutzexpertin Christine Steffen von der Verbraucherzentrale NRW. Hinweise, dass große Anbieter wie die Supermarkt-Ketten die gewonnenen Daten anders nutzen könnten als angegeben, liegen ihr zwar nicht vor. Aber: Die Apps ermöglichten den Anbietern einen noch genaueren Einblick in das Konsumentenverhalten. (SZ/mxh mit dpa)