Wirtschaft
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Wirtschaftslage in Ostsachsen verbessert sich leicht

Ostsachsens Unternehmen melden laut der IHK Dresden eine bessere Geschäftslage als erwartet. Besonders Reisebüros und Hoteliers freuen sich auf ein gutes Geschäft.

Von Moritz Schloms
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Im Tourismus geht es aufwärts. Zum ersten Mal seit vier Jahren startet die Branche ohne Corona-Einschränkungen in die Saison.
Im Tourismus geht es aufwärts. Zum ersten Mal seit vier Jahren startet die Branche ohne Corona-Einschränkungen in die Saison. ©  Julian Stratenschulte/dpa (Symbolbild)

"Verhaltener Aufschwung": So betitelt die IHK-Dresden ihren aktuellen Konjunkturbericht für Ostsachsen. Dabei befragte die Dresdner Industrie- und Handelskammer branchenübergreifend 500 Unternehmen, die gemeinsam mehr als 25.000 Beschäftigte haben.

Entgegen der zu Jahresbeginn erfassten negativen Geschäftsprognosen, hat sich die Lage der Gesamtwirtschaft im Kammerbezirk leicht verbessert. Zwar bleibt der Anteil der Unternehmen, die für sich selbst von einer guten Lage sprechen, mit 42 Prozent relativ gering. Doch der Wert derer, die eine schlechte Geschäftslage melden, nimmt ab. Mit 10 Prozent befindet sich der Wert auf dem tiefsten Stand seit Herbst 2021.

Risiko: Energiepreise und Fachkräftemangel

Dennoch bleiben viele Unternehmen pessimistisch: Immerhin ein Viertel der Befragten geht davon aus, dass sich ihr Geschäft im laufenden Jahr verschlechtern wird. Das ist jedoch ein geringerer Wert als im Vergleichszeitraum des letzten Jahres.

Es habe sich schon in der Vergangenheit gezeigt, dass die Dresdner Unternehmer die Lage schlechter einschätzten, als sie dann tatsächlich sei, sagte Lukas Rohleder, Hauptgeschäftsführer der IHK Dresden. "Wahrscheinlich gehört es zum Unternehmertum dazu, auf das Schlimmste eingestellt zu sein."

Im Fachkräftemangel und den Energiekosten sehen ostsachsens Unternehmer die Hauptprobleme für die zukünftige Geschäftsentwicklung. Auch steigende Arbeitskosten und Rohstoffpreise machen den Unternehmern Sorgen. Das zeigt sich auch bei den Investitionsplänen der Firmen. 30 Prozent der Unternehmen wollen in den kommenden Jahren auf Investitionen verzichten. Außerdem gab ein Viertel der Betriebe an, in den letzten Monaten habe sich ihre Mitarbeiteranzahl verringert. Bei 17 Prozent der Firmen stieg sie an.

Reisebranche freut sich auf ein gutes Jahr

Besonders Dienstleister scheinen gute Geschäfte zu machen und schätzen ihre Lage mehrheitlich positiv ein. Auch im Tourismus geht es aufwärts. Zum ersten Mal seit vier Jahren startet die Branche ohne Corona-Einschränkungen in die Saison. Nachdem im letzten Herbst die enorm gestiegenen Energiepreise die Stimmung drückten, sind Hoteliers und Reiseleiter nun doch deutlich freudiger gestimmt. Das zeigt sich in einem sehr deutlichen Anstieg bei den Geschäftserwartungen.

Damit sei das Gast- und Tourismusgewerbe mit Abstand der optimistischste Wirtschaftsbereich und der einzige, bei dem der Anteil der Optimisten größer sei als der, der Pessimisten, teilte die IHK Dresden mit.

Schon 2022 hatte sich der Tourismus weitgehend erholt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes besuchten den Freistaat sieben Millionen Gäste, die 17,9 Millionen Übernachtungen buchten. Besonders für Städtereisen registrierten die Tourismusbetriebe wieder deutlich mehr Interesse. Dresden zählte 1,8 Millionen Gäste und 3,8 Millionen Übernachtungen.