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Neuer Inhaber von Galeria-Kaufhaus in Chemnitz: Standort schreibt Verluste

Der neue Eigentümer des Chemnitzer Kaufhauses besitzt in Dresden den Elbe-Park und den Kaufpark Nickern. Nun verrät er einige Details zum Deal - und benennt auch die Probleme des Standorts.

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Die Immobilie von Galeria-Kaufhof in Chemnitz gehört nun Kurt Krieger, dem Inhaber von Möbel-Höffner.
Die Immobilie von Galeria-Kaufhof in Chemnitz gehört nun Kurt Krieger, dem Inhaber von Möbel-Höffner. © kairospress

Chemnitz/Dresden/Frankfurt am Main. Die Firmengruppe des Berliner Unternehmers Kurt Krieger hat das Galeria-Kaufhaus in Chemnitz erworben. Das teilte die bisherige Eigentümerin der Immobilie, die Investmentgesellschaft DIC Asset AG in Frankfurt am Main, am Mittwoch mit. Demnach erfolgte der Verkauf bereits am 30. Dezember vorigen Jahres.

Am Donnerstag gab Krieger ein Interview in der Chemnitzer Freien Presse, in der er einige Details zu dem Deal verriet. Nach Angaben des Investors schreibt das Chemnitzer Kaufhaus Verlust - im Gegensatz zu anderen ostdeutschen Standorten wie Rostock, Erfurt oder Magdeburg. Dresden wurde nicht genannt. "Wir sind uns bewusst, dass Chemnitz ein schwieriger Handelsstandort ist", gibt Krieger zu.

Ob Galeria in dem Objekt bleibt oder nicht, das weiß auch der Investor nicht. Leerstand in der Stadt wolle man jedoch verhindern. Für den Fall, dass die Kaufhauskette das Gebäude nicht weiter betreibt, kündigt Krieger einen Umbau mit Kosten von bis zu 25 Millionen Euro an. "Von der Architektur her sind da einige Nüsse zu knacken", sagt der neue Eigentümer.

Galeria in Chemnitz: Warenkette steckt in Krise

Die Höhe des Verkaufspreises wurde nicht genannt. Darüber sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es. Allerdings lag der Wert der beurkundeten Verkäufe bei der DIC Asset AG Ende September vorigen Jahres bei 30 Millionen Euro; nun heißt es, mit dem Verkauf des Kaufhofes in Chemnitz sei das Transaktionsziel von mindestens 400 Millionen Euro aus dem Eigenstand erreicht worden. Wie viele weitere Immobilien die DIC im letzten Quartal 2022 verkauft hat, ist bislang nicht bekannt.

Zu dem Krieger-Firmenverbund mit Sitz in Schönefeld bei Berlin gehören etwa Möbel Höffner, Möbel Kraft, Möbel Mahler oder Sconto. Außerdem betreibt Krieger Einkaufszentren wie etwa das an der A4 gelegene Chemnitz-Center oder den Elbe-Park in Dresden. 2021 hat der inzwischen 74 Jahre alte Unternehmer, dessen Vermögen auf rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt wird, auch den Kaufpark Nickern in Dresden gekauft. Dort entsteht derzeit ein neues Einkaufszentrum. Insgesamt hat die Krieger-Gruppe nach eigenen Angaben 80 Standorte, gut 11.000 Mitarbeiter und setzt etwa zwei Milliarden Euro um.

Der Warenhauskonzern Galeria steckt in finanzieller Schieflage und hatte Ende Oktober erneut Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. Nach früheren Angaben soll das Filialnetz um mindestens ein Drittel reduziert werden. Außer in Chemnitz hat Galeria-Kaufhof noch ein Haus in Dresden sowie in Leipzig. Der Kaufhaus-Konzern hat für Ende Januar die Vorlage einer Liste mit den Standorten angekündigt, die geschlossen werden sollen. (SZ/uwo mit SZ/mxh und dpa)