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Trotz Corona: Bilanz von Dr. Quendt positiv

Einst von der Pleite bedroht, steht die Dresdner Lambertz-Tochter wieder gut da. Daran ändert die Pandemie nichts. Denn im Lockdown steigt die Lust auf Süßes.

Von Angelina Sortino
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Der Chef der Lambertz-Gruppe Hermann Bühlbecke übernahm 2014 das Dresdner Unternehmen Dr. Quendt.
Der Chef der Lambertz-Gruppe Hermann Bühlbecke übernahm 2014 das Dresdner Unternehmen Dr. Quendt. © Lambertz

Dresden. Das Geschäftsjahr 2020/2021 war ein gutes für den Dresdner Backwarenhersteller Dr. Quendt. Die Tochterfirma der Lambertz-Gruppe konnte einen Umsatz von 23,2 Millionen Euro erzielen. Im Vergleich zum Vorjahresumsatz von 22 Millionen Euro entspricht das einem Plus von 5,5 Prozent.

Doch nicht nur die Dresdner Lambertz-Tochter steht finanziell gut da. Das Aachener Unternehmen kam im zurückliegenden Geschäftsjahr auf einen Gesamtumsatz von 656 Millionen Euro - eine Steigerung um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Corona-Pandemie konnte dem Konzern nur wenig anhaben. Zwar sorgte man sich in Dresden zwischenzeitlich darum, dass aufgrund der geschlossenen Grenzen nicht genug Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Schließlich stammt ein großer Teil der Belegschaft aus Polen. Diese Sorge habe sich, so Lambertz-Chef Hermann Bühlbecker, jedoch als unbegründet herausgestellt.

Unternehmen sieht sich nicht als Krisen-Gewinner

"Wir haben alle Kräfte bekommen, die wir für die Saison brauchten", sagt Bühlbecker gegenüber der SZ. "Zudem haben wir uns frühzeitig und umfassend auf die außergewöhnliche Lage eingestellt, konsequente Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt und in allen Unternehmensbereichen, vor allem natürlich in der Produktion, in der Logistik und im Exportgeschäft, flexibel reagiert."

Laut der Lambertz-Gruppe sei die gestiegene Nachfrage nach Süßwaren, von der das Unternehmen profitierte, zum Teil dadurch entstanden, dass Menschen sich in bitteren Zeiten gerne etwas zum Naschen gönnten.

Als Krisen-Gewinner sieht sich das Unternehmen dennoch nicht. "Wir hatten in bestimmten Vertriebskanälen, etwa im Süßwarenfachhandel, im Traveller-Markt und im Export Corona-bedingte Rückgänge zu verzeichnen", so der Lambertz-Inhaber. Gerade Gebäckmischungen, die etwa als „Konferenzkekse“ oder in der Gastronomie und Hotellerie angeboten und verzehrt würden, hätten unter den Lockdown-Maßnahmen gelitten. Zudem gab es laut dem Unternehmen aufgrund der Pandemie in wichtigen Exportländern teilweise Handels- und Logistikprobleme.

Stollen, Florentiner, Elisenlebkuchen hingegen wurden im vergangenen Jahr besonders gerne gekauft. Aber auch Bio-Produkte und vegane Naschereien werden laut dem Unternehmen bei den Kunden immer beliebter. Zu den veganen Produkten, die das Unternehmen anbietet, gehören Klassiker wie Magenbrot, Dominosteine und Printen.