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Bauern zeigen ihren Unmut über Pachtverfahren in Sachsen

Kleinere und mittlere Agrarbetrieben fühlen sich bei der Pachtvergabe in Sachsen benachteiligt. Branchenfremde Investoren verteuerten das Ackerland.

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Auch in Taucha bei Leipzig demonstrierten Bauern für mehr Gerechtigkeit bei der Verpachtung von Ackerland
Auch in Taucha bei Leipzig demonstrierten Bauern für mehr Gerechtigkeit bei der Verpachtung von Ackerland © PR/AbL

Dresden/Taucha. Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) haben am Freitag mit Treckern und Bannern in Sachsen für eine gemeinwohlorientierte Verpachtung öffentlicher Flächen demonstriert. In Dresden, Meißen, Nossen und Taucha forderten sie mehr Transparenz bei der Vergabe von kommunalem Pachtland. Zudem kritisierten sie die bisherige Vergabepraxis nach Höchstgebot und Gewohnheitsrecht. Die bestehende Praxis benachteilige bäuerliche, regionale Betriebe und Existenzgründer, teilte die AbL mit.

In Sachsen sei die Konkurrenz um Ackerflächen in den vergangenen Jahren extrem gewachsen, hieß es. Die Bodenpreise stiegen exponentiell. Grund seien unter anderem Investoren, die sich ohne jedwede landwirtschaftliche Absicht Land sicherten. Die Kommunen könnten diesen Entwicklungen entgegensteuern, indem sie Junglandwirten den Zugang zu Land ermöglichten.

Die AbL verlangt, gemeinwohlorientierte Verpachtungskriterien einzuführen. Das könnte "ein wichtiger Beitrag zur gerechten Landvergabepraxis" sein. Derzeit sei nur ein geringer Teil der landwirtschaftlichen Fläche in der Region im Eigentum derer, die das Land bewirtschafteten. Die Mehrzahl der Betriebe sei davon abhängig, zusätzliche Flächen zu pachten.

Die AbL ist eine landwirtschaftliche Interessenvertretung, in der mehrheitlich kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe der bäuerlichen Landwirtschaft, aber auch Verbraucher Mitglied sind. Treckerdemos in den vergangenen Jahren wurden meistens von anderen Verbänden organisiert. (SZ/uwo)