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49-Euro-Ticket soll zum 1. Mai kommen

Den Termin forderten viele, nun besteht Einigkeit: Das 49-Euro-Ticket kommt zum 1. Mai. Das Bundeskabinett brachte am Mittwoch einen Gesetzentwurf auf den Weg. Doch das letzte Wort hat die EU.

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Verkaufsstart des bundesweiten Tickets für Busse und Bahnen im Regionalverkehr soll der 3. April werden.
Verkaufsstart des bundesweiten Tickets für Busse und Bahnen im Regionalverkehr soll der 3. April werden. © Archiv/Norbert Millauer

Düsseldorf/Auerbach. Der Start des 49-Euro-Monatstickets im Nahverkehr ist einen weiteren Schritt vorangekommen. Das Bundeskabinett brachte am Mittwoch einen Gesetzentwurf auf den Weg, der unter anderem die finanzielle Beteiligung des Bundes regelt. "Wir wollen das Gesetzgebungsverfahren jetzt zügig auf den Weg bringen", sagte Verkehrsminister Volker Wissing. Neben Bundestag und Bundesrat muss auch die EU-Kommission zustimmen.

Das bundesweit gültige Deutschlandticket soll am 1. Mai starten und ab April zum Verkauf stehen. Wie zwischen Bund und Ländern vereinbart, stellt die Bundesregierung den Ländern 1,5 Milliarden Euro jeweils für die Jahre 2023 bis 2025 zusätzlich zur Verfügung. Die Länder zahlen die andere Hälfte der Kosten.

Nach einer Auswertung soll es 2025 ein erneutes Gesetzgebungsverfahren zur weiteren Finanzierung des Tickets geben, wie es in dem Entwurf zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes heißt. Das Ticket startet zu 49 Euro im Monat. Der Preis könnte im Laufe der Zeit steigen. Der Gesetzentwurf Wissings sieht außerdem vor, für die Fahrkarte Verfahren zu Tarifgenehmigungen in den Ländern zu vereinfachen.

Mit dem Ticket sollten komplexe Tarifstrukturen überwunden werden, sagte Wissing. Es solle den Anreiz schaffen, sich nicht nur aus Kosten-, sondern auch aus Klimaschutzgründen für den öffentlichen Nahverkehr zu entscheiden.

Ein echter Fortschritt sei auch, dass das Ticket ausschließlich digital zu kaufen sein werde. "Digital heißt natürlich nicht nur per Handy", sagte der Minister. Neben einer App werde es für Reisende ohne Handy eine Chipkarte als Ticketnachweis geben. An den Orten, an denen die technischen Möglichkeiten zur elektronischen Ticketkontrolle noch nicht vorhanden seien, solle es eine Übergangslösung geben.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) forderte zuletzt aber zumindest übergangsweise die Möglichkeit für Verkehrsverbünde, auch ein Papierticket ausstellen zu können. Nicht alle Verbünde verfügen demnach über die Möglichkeit, ein digitales Ticket anbieten zu können.

Trotz der Unsicherheiten bietet der Verkehrsverbund Vogtland (VVV) mit Sitz in Auerbach bereits an, das neue Ticket vorzubestellen. Dazu sei es notwendig, die Deutschland-Ticket-App herunterzuladen. Wer Kunde bei Handyticket Deutschland sei, könne sich mit diesem Account einloggen, ansonsten müsse man sich als neu registrieren lassen. Anschließend könne das Ticket vorbestellen. "Wenn der offizielle Start erfolgt ist, kann man einfach einsteigen und losfahren", teilte VVV-Chef Michael Barth mit. Vorerst werde es allerdings nur eine digitale Ticketversion geben. (dpa/SZ/uwo)