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Busverkehr soll im Vogtland trotz Streit um Kosten rollen

Zwei Busunternehmen sehen ihre Existenz gefährdet. Zumindest für den Transport von 10.000 Schülern gibt es nun aber eine gute Nachricht.

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Busunternehmen im Vogtland hatten wegen hoher Kosten und Personalmangel gedroht, den Verkehr einzustellen. Zumindest die Beförderung von Schulen soll nun aber gesichert werden.
Busunternehmen im Vogtland hatten wegen hoher Kosten und Personalmangel gedroht, den Verkehr einzustellen. Zumindest die Beförderung von Schulen soll nun aber gesichert werden. ©  SZ-Archiv / André Schulze / Symbolbild

Auerbach. Der wegen steigender Energiekosten und hohen Krankenstandes gefährdete Busverkehr im Vogtland soll trotzdem weiter rollen. Das Ultimatum von zwei privaten Busunternehmen, ab 8. Oktober den Verkehr einzustellen, sei vom Tisch, informierte Landrat Thomas Hennig (CDU) am Mittwoch in Auerbach.

"Der Transport muss erhalten bleiben. Alles andere wäre für Bürger und vor allem für Schüler unhaltbar", ergänzte Hennig, der auch Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes Personennahverkehr Vogtland (ZVV) ist. Dessen Geschäftsführer Michael Barth ergänzte, um den Schülertransport vollständig zu gewährleisten, könne es jedoch im Linienverkehr zu Kürzungen kommen. Mehr als 10.000 Kinder werden täglich mit den Bussen transportiert. Hennig zufolge müsse ein langfristig tragfähiges Konzept erarbeitet werden. "Auch eine Rekommunalisierung ist im Gespräch und ich möchte sie nicht ausschließen." Der ZVV ist Auftraggeber des Busbetriebs. Dem Verband gehören die Stadt Plauen und der Vogtlandkreis an.

Ein Viertel der Belegschaft ist krank

Die Bietergemeinschaft Bus, bestehend aus der Plauener Omnibusbetrieb GmbH und der Verkehrsgesellschaft Vogtland mbH, hatte vor einigen Tagen über die drohende Einstellung des Busverkehrs eine Vertragsänderung mit dem Zweckverband gefordert. Derzeit sei ein Viertel der Belegschaft krank, sagte der Chef der Plauener Omnibusbetrieb GmbH, Thomas Schwui.

Die hohen Kraftstoffpreise hätten allein zwischen März und August zu Mehrkosten in Höhe von rund 625.000 Euro geführt. Es ginge darum, eine Insolvenz für die 220 Mitarbeiter mit ihren 155 Fahrzeugen abzuwenden. Der Zweckverband hingegen hatte vorige Woche mitgeteilt, bereits höhere Abschläge für das laufende Jahr überwiesen zu haben.

Schwui betonte, während der Corona-Pandemie hätten die Mitarbeiter eine enorme Leistung erbracht, um den Busverkehr aufrechtzuerhalten. Inzwischen aber stiegen die Krankenstände permanent an. "Das zeigt, dass viele am Ende ihrer Kräfte sind." An dem Ultimatum festhalten wolle er aber nicht mehr. (dpa/SZ)