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Unternehmen des DIHK-Chefs Adrian kauft insolventen Flughafen Hahn

Der Verkaufspoker um den insolventen Airport Hahn im Hunsrück hat seit Monaten für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt ist der Deal besiegelt. Für den neuen Besitzer Triwo ist es nicht der erste Flughafen.

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Der Nürburgring hat den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn gekauft.
Der Nürburgring hat den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn gekauft. © dpa

Hahn/Trier. Die Hängepartie um den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn ist zu Ende: Die Trierer Triwo AG des Präsidenten der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, hat den einstigen US-Fliegerhorst gekauft. Das teilte der Hahn-Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner am Dienstag mit. Die Triwo habe den höchsten Kaufpreis geboten: Die Summe, über deren Höhe Stillschweigen vereinbart wurde, sei bereits auf ein Treuhandkonto überwiesen worden.

Alle rund 400 Beschäftigten am einzigen größeren Verkehrsflughafen in Rheinland-Pfalz werden vom Investor übernommen, wie Plathner weiter mitteilte. Und: Der Flugbetrieb gehe weiter. Die Abstimmungen für die Triwo in den vier Gläubigerversammlungen und im Gläubigerausschuss der Hauptgesellschaft seien jeweils einstimmig gewesen.

Triwo-Chef Adrian sagte: "Wir schätzen die Zukunftschancen des Flughafens Frankfurt-Hahn als gut ein." Daher wolle das Unternehmen "gezielt in die Flughafeninfrastruktur investieren, weiteres Wachstum im Passagier- und Frachtverkehr erreichen und eine nachhaltige Immobilienentwicklung umsetzen".

Nürburgring unterzeichnete auch schon Kaufvertrag

Der Flughafen Hahn war im Herbst 2021 in Insolvenz gegangen und Ende Juni 2022 für eine geheime Summe mehrheitlich an die Investorengruppe Swift Conjoy GmbH in Frankfurt verkauft worden. Diese hatte aber den Kaufpreis nicht bezahlt - sodass der Deal platzte.

Nach dem Ausfall von Swift Conjoy rückten dann die Bieter mit den zweit- und dritthöchsten Angeboten in den Fokus: Die Nürburgring-Besitzgesellschaft NR Holding um den russischen Unternehmer Viktor Charitonin und die Mainzer Immobiliengruppe Richter.

Beide hatten einen Kaufvertrag unterzeichnet und die Kaufsumme auf ein Treuhandkonto überwiesen - aber kein grünes Licht der Gläubiger und keine Lizenz für den Flugbetrieb bekommen. Im Februar dann hatte Plathner den Investorenprozess überraschend neu gestartet. (dpa)