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Ostsächsische Sparkasse Dresden: Kunden kriegen wieder Zinsen

Trotz Inflation, Ukraine-Krieg und Energiekrise fällt die Bilanz der Ostsächsischen Sparkasse Dresden positiv aus. Deshalb gibt es nun auch gute Neuigkeiten für die Kunden.

Von Luisa Zenker
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Es gibt wieder Zinsen für Sparkassen-Kunden: Sie bietet 0,25 Prozent pro Jahr für Tagesgeldkonten.
Es gibt wieder Zinsen für Sparkassen-Kunden: Sie bietet 0,25 Prozent pro Jahr für Tagesgeldkonten. © Julian Stratenschulte/dpa (Symbolbild)

Es gibt wieder Zinsen für alle Sparer. Wie die Ostsächsische Sparkasse Dresden (OSD) mitteilt, erhalten die Kunden und Kundinnen der Sparkasse ab Anfang dieses Jahres wieder Zinsen. Für die Tagesgeldkonten sind das 0,25 Prozent pro Jahr und für das sogenannte Goldene Sparbuch jährliche 0,35 Prozent.

Grund ist das Ende der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Zur Bekämpfung der Inflation haben die Währungshüter in Frankfurt damit begonnen, die Leitzinsen anzuheben. Dies führt mit etwas zeitlicher Verzögerung auch zu steigenden Einlagezinsen.

Seit 2014 mussten Banken zudem einen Negativzins zahlen, also eine Strafgebühr, wenn sie Geld bei der EZB anlegten. Durch diese Maßnahme sollte das Geld weiter investiert und die Wirtschaft stimuliert werden. So manche Bank hat deshalb Gebühren verlangt: Wer viel Geld auf der hohen Kante hatte, musste bei vielen Banken ein Verwahrgeld zahlen.

Ab 2023: Wieder Zinserträge fürs Konto

Auch die OSD hatte seit 2021 für Neukunden ein Entgelt erhoben, wenn diese den Freibetrag von 25.000 Euro auf dem Girokonto überschritten hatten. Nun aber gibt es wieder Zinserträge.

Das wird viele Sparer freuen. Denn gerade im Jahr 2022 haben sich die Spareinlagen um weitere 125 Millionen erhöht. 13,125 Milliarden Euro liegen derzeit auf den Konten der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. Das ist mehr als in den vergangenen Jahren. Grund dafür dürfte die Verunsicherung vieler Bürger angesichts von Energiekrise, Inflation und den Folgen der Pandemie und des Ukraine-Krieges sein.

Doch investiert wird trotz der Krisensituation im Raum Dresden, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Bautzen, in welchem die Ostsächsische Sparkasse Dresden agiert. "Die für den Herbst des letzten Jahres befürchtete Insolvenzwelle ist ausgeblieben. Dies schlägt sich auch in den Büchern der Sparkasse nieder", bilanziert der OSD-Vorstandsvorsitzende Joachim Hoof.

Mehr Kredite als 2021

Demnach haben die Kunden der Sparkasse mehr neue Kredite aufgenommen als noch im Jahr 2021. So wuchs der Kreditbestand bis Ende November auf 8,8 Milliarden Euro, was einen Zuwachs von 480 Millionen Euro zu 2021 bedeutet. Das steht im Gegensatz zur Bilanz des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Dieser merkt deutlich, dass seit Herbst weniger investiert wird: Um ein Viertel ist die Nachfrage nach Krediten bei ostdeutschen Sparkassen im November zurückgegangen, verglichen mit November vorigen Jahres.

Doch beim genauen Blick auf die Kreditzahlen der OSD zeigt sich auch in der Dresdner Region, das weniger private Bau- und Immobilienkredite nachgefragt werden: Im Vergleich zum Vorjahr ist das Volumen um 29 Millionen Euro zurückgegangen. Steigende Bau- und Nebenkosten beeinflussen die möglichen Bauherren ebenso wie "unkalkulierbare Energiekosten" und die steigenden Zinsen, erklärte zuletzt Ludger Weskamp, Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes diesen Trend.

Im Gegensatz zu den Privatkunden haben die Unternehmen jedoch mehr investiert als 2021. "Der ostsächsische Mittelstand ist robuster aufgestellt als viele erwarteten", erklärt OSD-Vositzender Joachim Hoof. Für die Investitionen des Mittelstandes stellte das Kreditinstitut bis November insgesamt 622 Millionen Euro zur Verfügung, das macht ein Plus von 63 Millionen Euro zum Jahr 2021.

Die Ostsächsische Sparkasse Dresden betreibt in Dresden, im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie im Landkreis Bautzen 78 Filialen und 100 Haltepunkte. Ihr Kundenkreis umfasst 600.000 Privatpersonen sowie 44.000 Unternehmen.