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Sachsen soll modernstes 5G-Netz bekommen

Sachsen will mehr Tempo beim Ausbau des Mobilfunknetzes machen. Bis Ende 2025 sollen mehr als 90 Prozent der Haushalte über ein 5G+-Netz verfügen.

Von Nora Miethke
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Vodafone macht in Sachsen Tempo beim Ausbau des modernsten Mobilfunknetzes 5G+ .
Vodafone macht in Sachsen Tempo beim Ausbau des modernsten Mobilfunknetzes 5G+ . © dpa/Christoph Dernbach

Der Freistaat will Sachsen zum Vorreiter für 5G+ machen. Bis Ende 2025 soll die modernste Mobilfunktechnik für mehr als 90 Prozent aller Haushalte verfügbar sein. Dafür unterschrieben Ministerpräsident Michael Kretschmer, Wirtschaftsminister Martin Dulig und Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland am Montag einen entsprechenden Vertrag.

Völlig neu ist diese Ankündigung allerdings nicht. Jungwirth hatte bereits im Interview im vergangenen Sommer gesagt, das Vodafone deutschlandweit 60 Millionen Haushalte mit 5G+ bis Ende 2023 versorgen will „und dann perspektivisch bis 2025 den Rest Deutschlands“.

5G beschreibt die neueste Mobilfunkgeneration, unabhängig von den verwendeten Frequenzen oder Bandbreiten. Mit 5G+ wird der Einsatz von 5G mit hohen Bandbreiten von 3,5 Gigahertz bezeichnet. Damit sind Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 2 Gigabit pro Sekunde möglich. Diese werden zum Beispiel für die Fernsteuerung von Robotern, Fernoperationen in der Medizin oder für autonomes Fahren gebraucht.

„Hauptstadt der Mikroelektronik“

Das ist auch die Motivation für den beschleunigten Ausbau dieses Echtzeit-Netzes in Sachsen. Kretschmer erinnerte daran, dass viele Innovationen aus dem Bereich des Mobilfunks aus Sachsen kommen. Als „Hauptstadt der Mikroelektronik“ wolle man bei der Entwicklung ganz vorn mit dabei sein. „Das ist eine große Chance für die Infrastruktur.“ Die flächendeckende Versorgung mit dieser Technologie sei ein „klares Bekenntnis für den ländlichen Raum“ und schaffe dort wichtige Anreize für die Ansiedlung von Unternehmen.

„Ein zukunftsfähiges Mobilfunknetz ist nicht nur die Grundlage dafür, dass unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, sondern dass auch unsere Bürgerinnen und Bürger an der gesellschaftlichen Entwicklung in allen Bereichen teilhaben können“, betonte Dulig.

Sachsen gehört neben Bayern und Nordrhein-Westfalen für Vodafone zu den drei wichtigsten Flächenländern für den 5G+ Ausbau, auch weil das Unternehmen in Dresden sein internationales Forschungs- und Innovationszentrum errichtet. Schon jetzt sei ein Drittel der 2,16 Millionen sächsischen Haushalte abgedeckt. Ende des Jahres sollen es zwei Drittel aller Haushalte sein. Insgesamt werden bis zu 60 Millionen Euro investiert.

In den nächsten vier Monaten sind 480 Baumaßnahmen geplant, davon für 32 LTE-Neubaustandorte und für sechs 5G-Neubaustandorte. Für 5G+ ist laut Jungwirth kein „zusätzlicher Mastenwald“ erforderlich, sondern die vorhandenen Standorte werden erweitert.