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Neue Serie: Die Chancengeber in der Krise

Der Wettstreit um Sachsens besten Unternehmer kommt an Corona nicht vorbei. Wer findet Innovationen, wer macht Mut? Hier sind die Bewerber.

Von Michael Rothe
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Roman Belter, Alexander Trommen und Rolf Kluge wurden für ihr Unternehmen Appsfactory zu "Sachsens Unternehmer des Jahres" 2020 geehrt. Wer holt 2021 die Siegerstatue?
Roman Belter, Alexander Trommen und Rolf Kluge wurden für ihr Unternehmen Appsfactory zu "Sachsens Unternehmer des Jahres" 2020 geehrt. Wer holt 2021 die Siegerstatue? © Christian Juppe Photography

Dresden. Die Träumende wurde schon oft verkuppelt: 15 Mal, alles Liebesheiraten, und alle Beziehungen halten bis heute. Dabei hatten es Sachsens wichtigster Wirtschaftspreis und seine Siegerstatue nicht leicht. Schon beim Auftakt 2005 empörte sich Dresdens damalige Gleichstellungsbeauftragte: Der Preis diskriminiere Frauen, weil er sich „Sachsens Unternehmer des Jahres“ nenne und so nur Männer anspreche. Zudem sei die Skulptur – übrigens von einer Frau geschaffen – „reine Pornografie“ und „ein Skandal, weil man doch alles sieht“.

In der Tat ist „Die Träumende“ ein Hingucker. Aber Skandal? Auch 140 Unternehmerinnen sahen das anders und haben sich bislang um die Grazie beworben. Nicht nur wegen des Kleids aus zehn Gramm Blattgold, das den traumhaften Pokal noch wertvoller macht. Unbezahlbar ist der ideelle Wert, entscheidend die Botschaft, die die Schöne vermittelt.

Elfköpfige Jury entscheidet

Rank und schlank, 1,20 Meter hoch, 40 Kilo schwer – die vergoldete Bronze-Statue der Bildhauerin Malgorzata Chodakowska ist kein Wanderpokal, sondern Partnerin fürs Leben, Motivationsschub für sich und die Mitarbeiter und Neidobjekt für Konkurrenten.

Vom 20. November bis zum 5. Februar können sich Mann und Frau um die Schöne bewerben oder vorgeschlagen werden. Von den Kandidaten wird als Mitgift erwartet:

  • zehn oder mehr Mitarbeiter
  • mindestens fünf Jahre am Markt
  • 500.000 Euro Jahresumsatz
  • eigene Anteile am Unternehmen
  • Firmensitz oder Niederlassung in Sachsen.

Auszeichnungskriterien: besondere unternehmerische Leistung 2020, z.B. Erhalt und Schaffung von Jobs, Lehrstellen, Innovationen, Akquisitionen, Engagement für die Region, erfolgreiche Krisenbewältigung.

Der Wirtschaftspreis „Sachsens Unternehmer des Jahres“ ist eine Initiative von Sächsische Zeitung, Freie Presse, Leipziger Volkszeitung und MDR sowie von Volkswagen Sachsen, der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft KPMG, der LBBW und der G
Der Wirtschaftspreis „Sachsens Unternehmer des Jahres“ ist eine Initiative von Sächsische Zeitung, Freie Presse, Leipziger Volkszeitung und MDR sowie von Volkswagen Sachsen, der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft KPMG, der LBBW und der G © Claudia Jacquemin

Eine elfköpfige Jury entscheidet, wer die Figur im Wert eines Autos am 7. Mai 2021 in Dresdens Gläserner VW-Manufaktur bekommt, so Corona eine Gala zulässt. Apropos: In der Sonderkategorie „FokusX – beste Chancenmanagerin/bester Chancenmanager“ werden zum Beispiel innovatives Reagieren auf die Pandemie, kreative und nachhaltige Geschäftsideen und gesicherte Jobs und Lehrstellen gewürdigt. Dort gelten die Mindestkriterien für Umsatz und Beschäftigte nicht. Der Sieger bzw. die Siegerin erhält ein Mediabudget über 60.000 Euro.

Das gleiche Volumen winkt dem besten Start-up. Bewerber müssen zwischen 2016 und 2019 gegründet und ein Jahr am Markt sein, eine innovative Geschäftsidee und einen überzeugenden Businessplan vorlegen. Die Finalisten präsentieren sich bei der Gala, wo das Publikum entscheidet. Ausgewählte unternehmerische Erfolgsgeschichten werden sachsenweit in Sächsische Zeitung, Freie Presse, Leipziger Volkszeitung und MDR Sachsen vorgestellt – also auch hier bei Sächsische.de.

"Die Träumende“ für aufgeweckte Unternehmer und Chancenmanager

  • „Sachsens Unternehmer des Jahres“ wird zum 16. Mal gekürt.
  • Am Wettbewerb sind alle drei großen Tageszeitungen im Freistaat und der MDR beteiligt.
  • Der/die Sieger/in erhält „Die Träumende“ der Bildhauerin Malgorzata Chodakowska.
  • Eine elfköpfige Jury entscheidet, wer die vergoldete Bronzestatue am 7. Mai 2021 in Dresdens Gläserner VW-Manufaktur bekommt.
  • Die Statue ist 40 Kilo schwer, 1,20 Meter groß, kein Wanderpokal, und gehört dem Sieger.
  • Bis zum 5. Februar können sich Unternehmer/innen bewerben oder vorgeschlagen werden.
  • Teilnahmebedingungen: mindestens zehn Mitarbeiter, 500.000 Euro Jahresumsatz, fünf Jahre am Markt, eigene Anteile am Unternehmen, das mehrheitlich in Privatbesitz sein muss, Firmensitz oder Niederlassung in Sachsen.
  • Auszeichnungskriterien: besondere unternehmerische Leistung 2020 – z. B. Erhalt oder Schaffung von Jobs, Lehrstellen, Innovationen, Akquisitionen, Engagement für die Region, erfolgreiche Krisenbewältigung.
  • Die Sonderkategorie „FokusX“ würdigt den oder die beste Chancenmanager/in in der Coronakrise. Der Preis: ein Werbebudget von in Summe 60.000 Euro in der Sächsischen Zeitung, der Leipziger Volkszeitung und der Freien Presse.
  • Bewerber für Sachsens Start-up des Jahres müssen ihre Firma im Zeitraum 2016-19 gegründet haben, eine tolle Geschäftsidee und einen überzeugenden Businessplan vorlegen.
  • Die Finalisten präsentieren sich, je nach Coronalage, bei der Preisgala beziehungsweise im Internet, das Publikum entscheidet.
  • Auch diesem Champion winken Medialeistungen für 60.000 Euro.
  • Der Wirtschaftspreis „Sachsens Unternehmer des Jahres“ ist eine Initiative von Sächsische Zeitung, Freie Presse, Leipziger Volkszeitung und MDR Sachsen sowie von Volkswagen Sachsen, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft KPMG, LBBW, Gesundheitskasse AOK Plus.

In einer Serie stellen wir die potenziellen Unternehmer des Jahres vor:

Teil 1: Die 3D-IT GmbH aus Dresden verknüpft Video mit Interaktion: Chancengeber in 3D.

Mit ihrem weltweit einzigartigen Präsentationsformat Govie öffnen sie Türen und werden Chancenmanager – erst recht in Pandemie-Zeiten: Henry Wojcik und Ingolf Seifert (v.l.), Chefs und Mitinhaber der 3D Interaction Technologies GmbH in Dresden.
Mit ihrem weltweit einzigartigen Präsentationsformat Govie öffnen sie Türen und werden Chancenmanager – erst recht in Pandemie-Zeiten: Henry Wojcik und Ingolf Seifert (v.l.), Chefs und Mitinhaber der 3D Interaction Technologies GmbH in Dresden. © J. Loesel, loesel-photographie.d

Teil 2: Zwei Chemnitzer bringen ein neues Produkt auf den Markt, das vielen Fahrradbesitzern die Angst vor Diebstahl nehmen kann: Gründer bekämpfen den Fahrradklau.

Patrick Rabe (rechts) und Steve Winter haben ihre erste erste Container-Fahrradgarage vor der Messe in Chemnitz errichtet. Die Garage hat 16 Plätze, in der mittels eines Schienensystems Fahrräder eingeparkt werden können.
Patrick Rabe (rechts) und Steve Winter haben ihre erste erste Container-Fahrradgarage vor der Messe in Chemnitz errichtet. Die Garage hat 16 Plätze, in der mittels eines Schienensystems Fahrräder eingeparkt werden können. © Andreas Kretschel

Teil 3: Eine Innovation der Eilenburger Fenstertechnik macht Lärmgeplagten Hoffnung: Ihre Fenster lassen nur Luft statt Lärm rein

Gerold Schwarzer (r.) und Wolf von Trotha begutachten ein fast fertiges Schallschutzfenster mit integrierten Absorbern.
Gerold Schwarzer (r.) und Wolf von Trotha begutachten ein fast fertiges Schallschutzfenster mit integrierten Absorbern. © Wolfgang Sens

Teil 4: Am Freitag, dem 13. März, fassten zwei Dresdner einen mutigen und folgenschweren Entschluss. Ein Glückstag – für sie und für Sachsen: Die zwei hinter der Corona-Maske

Mit dem Lockdown im März nahmen sie ihr Herz und Schutzmasken in die Hand: Danilo Schmidt und Uwe Kasper (v. l.), Chefs der KSI International GmbH in ihrer Welt aus Werbeartikeln.
Mit dem Lockdown im März nahmen sie ihr Herz und Schutzmasken in die Hand: Danilo Schmidt und Uwe Kasper (v. l.), Chefs der KSI International GmbH in ihrer Welt aus Werbeartikeln. © Thomas Kretschel

Teil 5: Die Firma imk automotive hat die Krise genutzt, um in eine neue Branche vorzustoßen: Was passiert im geheimen Haus von Chemnitz?

Jens Trepte vor dem Firmengebäude, einer ehemaligen Spinnmühle und späteren Möbelfabrik. Jetzt ist das Haus extrem gesichert.
Jens Trepte vor dem Firmengebäude, einer ehemaligen Spinnmühle und späteren Möbelfabrik. Jetzt ist das Haus extrem gesichert. © Uwe Mann

Teil 6: Sie kommen aus dem Sport und haben eine digitale Knie-Therapie erfunden: Leipziger erfinden App gegen Schmerzen

Sie bewerben sich um den Preis bestes Start-up 2021: Die Chefs der Leipziger Firma eCovery Benedict Rehbein, Marcus Rehwald und Dr. Alexander Georgi (v.l.n.r.).
Sie bewerben sich um den Preis bestes Start-up 2021: Die Chefs der Leipziger Firma eCovery Benedict Rehbein, Marcus Rehwald und Dr. Alexander Georgi (v.l.n.r.). © Andre Kempner

Teil 7: Max Jankowsky trimmt die GL Gießerei Lößnitz im Erzgebirge auf Nachhaltigkeit: Die Gießerei mit dem Bienenvolk

Max Jankowsky, Geschäftsführer der GL Gießerei Lößnitz GmbH. Das Unternehmen ist auf große Form- und Pressteile für die Automobilindustrie spezialisiert. Heute gehören viele namhafte Autohersteller zur Kundschaft.
Max Jankowsky, Geschäftsführer der GL Gießerei Lößnitz GmbH. Das Unternehmen ist auf große Form- und Pressteile für die Automobilindustrie spezialisiert. Heute gehören viele namhafte Autohersteller zur Kundschaft. © Uwe Mann

Teil 8: Andreas und Peter Groß teilen sich friedlich das Geschäft mit Fördergurten in Sachsen und Bayern, jetzt auch an der Saar. Sie bewerben sich um den Unternehmerpreis: Viertagewoche und Massage am Band

Der Vulkaniseurmeister hat eine Pilotenlizenz, spielt Golf und geht jagen: Andreas Groß hat den Fördergurt-Service im Kreis Görlitz gemeinsam mit seinem Bruder vom Vater übernommen und möchte ihn später an die Kinder weitergeben.
Der Vulkaniseurmeister hat eine Pilotenlizenz, spielt Golf und geht jagen: Andreas Groß hat den Fördergurt-Service im Kreis Görlitz gemeinsam mit seinem Bruder vom Vater übernommen und möchte ihn später an die Kinder weitergeben. © ronaldbonss.com

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