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Dresdner Firma Sunfire wirbt über 100 Millionen Euro Kapital ein

109 Millionen Euro steckt eine Investorengruppe in die Wasserstoff-Spezialisten. Warum das Dresdner Unternehmen eine solche Summe erhält.

Von Angelina Sortino
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Das Unternehmen Sunfire hat über 270 Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, Norwegen und der Schweiz.
Das Unternehmen Sunfire hat über 270 Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, Norwegen und der Schweiz. © Sunfire GmbH

Grüner Wasserstoff ist in Europa als klimafreundlicher Ersatz für fossile Brennstoffe begehrt. Auf diesem gerade entstehenden Markt möchte sich das Dresdner Unternehmen Sunfire etablieren. Von einer Investorengruppe hat das Start-up dafür nun 109 Millionen Euro erhalten. Diese Fördersumme soll das Unternehmen dafür nutzen, seine Herstellung von grünem Wasserstoff zu industrialisieren.

Geldgeber sind die Investitionsgesellschaften Lightrock, Planet First Partners sowie Carbon Direct Capital Management, HydrogenOne Capital und weitere bereits bestehende Investoren. Frédéric de Mévius, Managing Partner bei Planet First Partners, begründet die Förderung von Sunfire: "Grüner Wasserstoff hat das enorme Potenzial, mindestens zehn Prozent der weltweiten CO2-Emissionen zu reduzieren."

Laut Sunfire-Vorstandschef Nils Aldag werde man das Geld dafür verwenden, die beiden Elektrolyse-Technologien des Unternehmens in den industriellen Maßstab zu überführen. Außerdem wolle Sunfire erste Gigafactories bauen. Ob diese in Sachsen entstehen werden, ist bislang unklar.

Neue Produktionsstätte in Deutschland geplant

Erst vor kurzem hatte das Unternehmen seine Zukunftspläne verkündet. Bis 2023 will Sunfire in Deutschland eine Produktionsstätte für alkalische Elektrolyseure mit einer Kapazität von 500 Megawatt pro Jahr aufbauen. Ein weiterer Ausbau auf 1 Gigawatt pro Jahr sei laut dem Unternehmen bereits in Planung.

Der von Sunfire produzierte Wasserstoff kann Erdöl und Erdgas als fossiles Ausgangsprodukt ersetzen. Als Trägergas lässt es sich dann zu jedem beliebigen Kohlenwasserstoffprodukt wie beispielsweise Chemikalien oder dem Ersatzkraftstoff e-Fuel verarbeitet.

Die Sunfire Geschäftsführung (v.l.n.r.): Stephan Garabet, Bernhard Zwinz, Nils Aldag & Christian von Olshausen
Die Sunfire Geschäftsführung (v.l.n.r.): Stephan Garabet, Bernhard Zwinz, Nils Aldag & Christian von Olshausen © Sunfire GmbH

Ursprünglich war das Unternehmen mit der Idee gestartet, mit dem sogenannten Power-to-Liquid-Verfahren Benzin, Diesel oder Kerosin synthetisch herzustellen. Dafür erzeugt man in einem ersten Schritt Wasserstoff, welcher dann über Synthese weiterentwickelt wird. Durch strategische Firmenübernahmen hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren als Entwickler und Hersteller von Elektrolyseuren neu ausgerichtet - zunächst im Bereich der Hochtemperatur Elektrolyse und seit 2021 auch im Bereich der alkalischen Druckelektrolyse.