Diese Folgen hat die Alarmstufe im Notfallplan Gas

Von Felix Hackenbruch und Jakob Schlandt
Robert Habeck überzieht massiv. Bei der Tagung des Bundesverbandes der Industrie am Dienstag in Berlin redet sich der Wirtschaftsminister in Rage und lässt sich auch nicht von der Moderatorin stoppen, die irgendwann auf die Bühne kommt, um den Grünen-Politiker zu bremsen.
"Noch zwei Minuten", sagt Habeck, spricht weiter und weiter und schwört die Wirtschaft ein. Denn seit die russischen Gaslieferungen massiv gedrosselt wurden, geht die Angst um. Habeck spricht von einem "ökonomischen Angriff" durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der damit die Preise nach oben treiben und Angst und Streit in der EU stiften wolle. "Diese Strategie darf nicht erfolgreich sein", sagt Habeck. Großer Applaus.
Doch ein paar Stunden später wird klar, wie hoch der Preis für das teure Gas noch werden könnte. Denn hinter den Kulissen hatte das Wirtschaftsministerium die Energiebranche und die Länder offenbar bereits darauf vorbereitet, dass innerhalb der kommenden Tage die zweite von drei Knappheitsstufen des Notfallplans Gas ausgerufen werden könnte.
Das geschah schließlich am Donnerstag und es hat gravierende Auswirkungen auf den Gasmarkt und vermutlich auch auf die schon jetzt hohen Energiekosten aller Unternehmen und privaten Haushalte in Deutschland.