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Braunkehlchen als "Vogel des Jahres" 2023 in Sachsen stark gefährdet

Das Braunkehlchen ist der "Vogel des Jahres" 2023. In Sachsen ist das Tier stark gefährdet. Was der Grund dafür ist.

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Bei der Wahl zum Vogel des Jahres hatte sich das Braunkehlchen mit rund 43 Prozent der Stimmen durchgesetzt.
Bei der Wahl zum Vogel des Jahres hatte sich das Braunkehlchen mit rund 43 Prozent der Stimmen durchgesetzt. © Patrick Pleul/ZB/dpa

Leipzig. Der "Vogel des Jahres" 2023, das Braunkehlchen, ist in Sachsen stark gefährdet. Wurden von 1978 bis 1982 noch bis zu 5.000 Brutpaare gezählt, waren es zwischen 2004 und 2007 nur noch rund 3.000 und 2016 lediglich geschätzte 800 Brutpaare, wie der Nabu Sachsen am Donnerstag mitteilte.

Hauptursache für den Rückgang sind demnach Veränderungen des Lebensraums, wie die Entwässerung von Feuchtgrünland oder die Umwandlung von Grünland in Acker. Zudem habe unangepasste Bewirtschaftung wie die Nutzung von vorher ungenutzten Bereichen, zu zeitiges oder häufiges Mähen und die Beweidung von Grünland während der Brutzeit den Vogel zurückgedrängt. Rückzug findet das Braunkehlchen laut Nabu derzeit hauptsächlich in den kammnahen Lagen des Erzgebirges und in Bergbaufolgelandschaften.

Bei der Wahl zum Vogel des Jahres hatte sich das Braunkehlchen mit rund 43 Prozent der Stimmen mit großem Vorsprung gegen Feldsperling, Neuntöter, Trauerschnäpper und Teichhuhn durchgesetzt, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) am Donnerstag verkündeten. 1987 trug der kleine Singvogel diesen Titel schon einmal.

Fast 135.000 Menschen haben abgestimmt

Es ist das dritte Mal, dass die beiden Naturschutzverbände zur Wahl des Jahresvogel aufgerufen hatten. Diesen küren Nabu und LBV seit 1971, doch in der Vergangenheit suchten die Fachleute den Vogel aus. Nun treffen diese nur noch eine Vorauswahl. Fast 135.000 Menschen beteiligten sich demnach in diesem Jahr an der Wahl im Internet.

Das Braunkehlchen hat seinen Namen von seiner braun-orangen Brust und Kehle. Es mag feuchte Wiesen, Brachen und Feldränder - vor allem, wenn auf diesen einzelne Büsche, hohe Stauden oder Zaunpfähle stehen. Dort lässt sich der 12 bis 14 Zentimeter große Vogel nieder, um zu singen oder Jagd auf Insekten zu machen.

Den Winter verbringt das Braunkehlchen südlich der Sahara. Bereits im September hat es sich auf die mehr als 5.000 Kilometer lange Reise gemacht. Im April kehrt es wieder in den Norden zurück. (dpa)