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Freital stopft seine Kanallöcher

Zahlreiche Schmutzwasserkanäle in Freital weisen Ermüdungserscheinungen auf. Dank eines speziellen Verfahrens werden sie wieder fit gemacht.

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Um Schäden in den Schmutzwasserkanälen zu beseitigen, kommen Schlauchliningverfahren zum Einsatz. (Symbolbild)
Um Schäden in den Schmutzwasserkanälen zu beseitigen, kommen Schlauchliningverfahren zum Einsatz. (Symbolbild) © Foto: SZ/Eric Weser

Auch in diesem Jahr rückt der Abwasserbetrieb der Stadt Freital zahlreichen schadhaften Abwasserkanälen zu Leibe. So werden Abschnitte in den Stadtteilen Potschappel, Burgk und Zauckerode einer Verjüngungskur unterzogen. Rathausangaben zufolge sollen die Arbeiten noch im Laufe des Sommers vonstattengehen. Auf dem Plan stehen im Stadtteil Potschappel der Fußweg zwischen Thomas-Mann- und Burgwartstraße, im Bereich Zauckerode die Lilienthalstraße, ein Teilabschnitt des Edgar-Rudolph-Weges sowie die Wilsdruffer Straße und in Burgk der Meiselschachtweg, der Fernblick, der Sonnenblick sowie die Bergmannstraße. Betroffene Anwohner würden rechtzeitig vor Baubeginn durch das Sanierungsunternehmen informiert.

"Der Abwasserbetrieb bittet um Verständnis für die Beeinträchtigungen, welche vor allem aus umfangreichen Parkverbotsausschilderungen bestehen werden", sagte die Büroleiterin des Oberbürgermeisters, Katrin Reis. "Diese Parkverbote werden jedoch immer nur jeweils für die Dauer jeder Einzelmaßnahme und nicht über den gesamten Bauzeitraum aktiviert werden." Etwaige Geruchsbelästigungen stellten keine Gesundheitsgefährdung dar, hieß es weiter.

Trägerschlauch als Allheilmittel

Um zeit- und kostenaufwendige Aufgrabungen zu vermeiden, kommt zur Beseitigung der Schäden das sogenannte Schlauchliningverfahren zum Einsatz. Bei diesem wird ein mit Kunstharz getränkter und aus Nadelfilz- oder Glasfasermaterial bestehender Trägerschlauch in den schadhaften Kanal mit Wasser oder Druckluft eingestülpt oder auch mit einer Winde eingezogen. Im Anschluss wird der Inliner ausgehärtet. So entsteht ein neuer, tragfähiger Kanal. "Damit ist der vormals alte und schadhafte Kanal wieder für mindestens 50 Jahre funktionstüchtig und dicht", erklärte die Rathausmitarbeiterin.

Eine solche Maßnahme bedürfe jedoch einiger Vor- und Nacharbeiten. So müsse der Kanal vorab mehrmals gereinigt und mit einer Kamera untersucht werden. Alle in ihn hineinragenden Hindernisse wie Wurzeln und Stutzen seien zu entfernen.

"Nach dem Einbau der Inliner werden alle Zuläufe, die auf den sanierten Kanal münden, mit einem sogenannten Hutprofil angebunden", führte Katrin Reis weiter aus. "Zur Abnahme wird der sanierte Kanal nochmals gereinigt und wiederum mit einer TV-Kamera auf etwaige Mängel untersucht." Dazugehörende Schächte lässt der Abwasserbetrieb ebenfalls auf Vordermann bringen. "Undichtigkeiten werden beseitigt, Steigeisen erneuert und sonstige Schäden wie Risse oder Ähnliches behoben."

Wie darüber hinaus aus dem Rathaus verlautete, müssten durch die Vor- und Nacharbeiten sowie die unterschiedlichen beteiligten Spezialfirmen die Sanierungstrupps bis zu zehnmal an die einzelnen Schächte heran. "Deshalb ist es meist für Außenstehende verwunderlich, warum scheinbar nur sporadisch gearbeitet wird beziehungsweise die Arbeiten immer wieder unterbrochen werden." (SZ/rk)