Sie macht ihren Stiefel - im wahrsten Sinne. Fuß vor Fuß setzt Susann Haase, im Takt der Wanderstöcke, um ihr Ziel zu erreichen, die Kamphütte bei Rosenthal-Bielatal. Dabei hätte die Wanderin aus Hamburg beinahe diesen Anblick verpasst: bizarre Felstürme im Sonnenschein, wo die Kolkraben nisten und vielleicht auch mal der Wanderfalke jagt. Und wo das Flüsschen Dürre Biela gluckst. Sie kniet nieder und pumpt Wasser in ihre Trinkflasche. Es ist eine Art Zweitwährung auf dem Forststeig, der 110 Kilometer lang ist, aber keine Wasserhähne hat.