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Wälder in dramatischem Zustand

Die Schäden in deutschen Wäldern haben 2020 weiter zugenommen. In Sachsen ist das Ausmaß "historisch".

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In Deutschland ist ein Drittel der Landesfläche (11,4 Millionen Hektar) mit Wald bedeckt
In Deutschland ist ein Drittel der Landesfläche (11,4 Millionen Hektar) mit Wald bedeckt © Wolfgang Kumm/dpa

Berlin. Die Schäden in deutschen Wäldern haben im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Laut dem am Mittwoch in Berlin von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) vorgestellten Waldzustandsbericht 2020 betrug der Anteil der Bäume ohne Kronenverlichtung lediglich 21 Prozent. Dies sei der schlechteste Stand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984.

Daten von Satelliten haben nach Einschätzung von Sachsenforst ein historisches Ausmaß an Waldschäden im Freistaat dokumentiert. Stürme, Dürre und Borkenkäfer hätten seit Oktober 2017 rund 82.000 Hektar Wald geschädigt, teilte der Staatsbetrieb am Mittwoch mit. Auf zusätzlichen 7.500 Hektar seien Freiflächen entstanden. "Damit sind 17 Prozent des gesamten Waldes in Sachsen von den Schäden betroffen. Das entspricht fast dreimal der Fläche der Landeshauptstadt Dresden."

Für die Erhebung wurden Daten der Europäischen Raumfahrtagentur ausgewertet. Die Analyse zeige, dass in den vergangenen drei Jahren besonders der Erzgebirgskreis sowie die Landkreise Bautzen, Nordsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Mitleidenschaft gezogen wurden, hieß es. In diesen Regionen habe das Zusammenwirken von ungünstigen Wuchsbedingungen und Klimaextremen besonders hohe Schäden verursacht.

In Deutschland ist ein Drittel der Landesfläche (11,4 Millionen Hektar) mit Wald bedeckt. Die häufigsten Baumarten sind Nadelbäume wie Fichte (25 Prozent) und Kiefer (23 Prozent). Erst dann folgen die Laubbäume Buche (16 Prozent) und Eiche (11 Prozent). Die Dürre der vergangenen drei Jahre, massiver Borkenkäferbefall, Stürme und Brände haben den Wäldern massiv geschadet.

Klöckner erklärte, wer im Wald unterwegs sei, sehe die massiven Schäden. "Die Bilder großflächig abgestorbener Wälder haben sich bei vielen eingebrannt." Sie verwies zugleich darauf, dass insgesamt 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt würden, um Waldbesitzer und Forstwirte zu unterstützen und die Wälder umzubauen, damit sie besser an den Klimawandel angepasst würden. (epd/dpa)