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Amazon investiert in Dresdner Wasserstoff-Unternehmen

Der Elektrolyse-Spezialist Sunfire ist der erste europäische Akteur auf dem Markt für grünen Wasserstoff, in den Amazon über seinen Klimafonds investiert. Was bedeutet das für die Firma aus Dresden?

Von Nora Miethke
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Die Geschäftsführung von Sunfire (v.l.n.r.): Stephan Garabet,
Bernhard Zwinz, Nils Aldag & Christian von
Olshausen konnte den Internetriesen Amazon für seine Technologie begeistern. Foto: Sunfire
Die Geschäftsführung von Sunfire (v.l.n.r.): Stephan Garabet, Bernhard Zwinz, Nils Aldag & Christian von Olshausen konnte den Internetriesen Amazon für seine Technologie begeistern. Foto: Sunfire © Sunfire GmbH

„Eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt zählt jetzt zu unseren Investoren. Wir sind die erste europäische Firma im Bereich der grünen Wasserstoff-Technologien, denen Amazon dieses Vertrauen entgegenbringt. Das macht uns sehr stolz“, erklärt Nils Aldag, CEO von Sunfire.

Das Dresdener Unternehmen entwickelt und produziert Elektrolyseure. Im industriellen Umfeld erzeugen diese Anlagen grünen Wasserstoff – jenes Gas, das energieintensive Branchen wie die Stahl- oder Chemieindustrie zur Dekarbonisierung benötigen und auch, um unabhängiger von russischem Erdgas zu werden. Amazon hilft es bei der Erreichung seiner Klimaziele.

Elektrolyseure sind ein knappes Gut. Weltweit sind nur eine Handvoll Akteure in der Lage, bereits heute verlässlich Systeme für große Industrieanwendungen bereitzustellen. Mit einem 400- köpfigen Team und mehr als 70 realisierten Projekten zählt Sunfire nach eigenen Angaben zu den führenden Elektrolyse-Unternehmen.

Der Minister ist "außerordentlich erfreut"

Eine entsprechend wichtige Rolle nehmen die Dresdener Spezialisten beim Aufbau der grünen Wasserstoff-Wirtschaft ein. Um dem Bedarf der Industrie gerecht zu werden, überführt Sunfire seine Produktionskapazität derzeit in den Gigawatt-Maßstab – und wird dabei nun auch von Amazon unterstützt.

„Amazon hat sich dazu verpflichtet, bis 2040 in allen Unternehmensbereichen CO2- neutral zu sein. Wir untermauern dieses Ziel, indem wir über unseren Climate Pledge Fund (Klimafonds) in visionäre Unternehmen wie Sunfire investieren“, sagt Kara Hurst, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei dem US-Internetriesen. Mit der Investition sichert sich Sunfire weiteres Kapital zur Industrialisierung seiner Elektrolyse-Technologien. Zuletzt hatte das Dresdener Unternehmen in seiner Serie D Finanzierungsrunde 195 Millionen Euro eingeworben. Außerdem soll Sunfire im Rahmen des gemeinsamen europäischen Wasserstoffprojekts (IPCEI Wasserstoff) eine Großförderung erhalten.

Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) ist jedenfalls auch "außerordentlich" erfreut, dass Amazon mit seinem Klimafonds bei Sunfire einsteigt. Denn die Amerikaner würden sehr genau prüfen, wo sie sich international engagieren. "Das macht den Einstieg so bemerkenswert und erfreulich", so Dulig. Das Unternehmen hätte jetzt die Chance, "sächsisches Knowhow weltweit zu zeigen". Das schaffe und sichere Arbeitsplätze.