Hagen/Dresden. Die Modehandelskette Sinn ist erneut in Schieflage geraten. Das in Hagen ansässige Unternehmen hat einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Der Konzern, der 2020 noch unter der Firmierung Sinn-Leffers schon einmal in die Insolvenz gerutscht war, unterhält in Sachsen noch eine Filiale: in der Dresdner Altmarktgalerie.
Zum vorläufigen Sachwalter bestimmte das zuständige Amtsgericht Hagen den Anwalt Michael Mönig. Der Geschäftsbetrieb in den insgesamt 41 deutsche Modehäusern werde fortgeführt, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Die Finanzierung sei gesichert.
Mönig und die Sinn GmbH übergeben die Restrukturierung in die Hände des Sanierungsexperten Jan Ockelmann. Der betonte, es wolle "möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze sichern". Das Insolvenzgeld für die 1.500 Beschäftigten werde für drei Monate ausgezahlt. Ob Filialen schließen müssen, sei noch unklar.
Die Sinn GmbH erwirtschaftete nach eigenen Angaben zuletzt einen Jahresumsatz von 240 Millionen Euro. Als Gründe für die Insolvenz werden die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Sondereffekte genannt. So hätten wegen Wasserschäden und anderer bautechnischer Gründe zuletzt vorübergehend Etagen und Modehäuser geschlossen werden müssen.
Es ist bereits die vierte Insolvenz. Bereits 2020 musste man neu durchstarten und zuvor, 2008 und 2016, damals noch unter dem Namen Sinn-Leffers. Das Unternehmen war 1997 durch die Fusion aus den Modehäusern Sinn und Leffers entstanden, von 2001 bis 2005 hatte es zum Karstadt-Quelle-Konzern gehört. (SZ/uwo/dpa)