Leipzig. Am DHL-Drehkreuz in Leipzig kommt es in der Nacht zu Samstag zu Einschränkungen des Frachtumschlags: Die Gewerkschaft DPVKOM hatte ihre dortigen Mitglieder zu einem Warnstreik aufgerufen. Der Streik sollte am Freitagabend um 19 Uhr beginnen und Sonnabendmorgen um 8 Uhr enden, teilte deren Pressesprecher Maik Brandenburger mit.

Im Vorfeld wurde damit gerechnet, dass etwa 200 Beschäftigte die Arbeit niederlegen. Dadurch werde es zu erheblichen Verzögerungen bei der Bearbeitung von mehreren Tausend Expresssendungen kommen, so Brandenburger. Die DPVKOM ist die Fachgewerkschaft für Beschäftigte bei Post, Postbank, Telekom und Call-Centern.

Mit dem Warnstreik wolle man ein deutliches Zeichen für Lohnerhöhungen für die über 6.000 Mitarbeiter des Unternehmens am Flughafen Leipzig-Halle setzen. „Wir haben die Deutsche Post am 25. April dazu aufgefordert, mit uns Tarifverhandlungen aufzunehmen“, sagte die DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus. Man fordere eine Erhöhung der Löhne um zwölf Prozent sowie ein Plus von 500 Euro für alle Entgeltgruppen. Zudem solle DHL eine steuerfreie Inflationsausgleichs-Prämie von 3.000 Euro an die Beschäftigten zahlen. Zudem soll das volle 13. Monatsgehalt ab dem ersten Beschäftigungsjahr gezahlt werden.

Nach über 30 Jahren sei eine Ost-West-Angleichung der Löhne für gleiche Arbeit überfällig. Derzeit bekämen Beschäftigte am Leipziger DHL-Hub in manchen Entgeltgruppen monatlich bis zu 700 Euro weniger als Kollegen im Tarifgebiet West. Die Beschäftigten im Ballungsgebiet Leipzig/Halle hätten aber nicht weniger unter den gestiegenen Kosten für Lebensmittel, Energie und Miete zu leiden. Der Leipziger DHL-Standort ist weltweit das größte Drehkreuz des Konzerns. Dort werden jede Nacht 2.000 Tonnen Fracht umgeschlagen.