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Elbe Flugzeugwerke Dresden: Drei Airbus-Transporter warten vor der Halle

Die EFW Elbe Flugzeugwerke und ihre weltweiten Partner haben den 50. Airbus-Frachter umgerüstet. Die nächsten drängen heran.

Von Georg Moeritz
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Wieder ein Airbus fertig: Die Elbe Flugzeugwerke rüsten in Dresden ältere Passagierflugzeuge zu Transportmaschinen um.  Die Hallen sind voll.
Wieder ein Airbus fertig: Die Elbe Flugzeugwerke rüsten in Dresden ältere Passagierflugzeuge zu Transportmaschinen um. Die Hallen sind voll. © PR-Foto: EFW

Dresden. Große Nachfrage nach Frachtflugzeugen nach der Corona-Pandemie: Die EFW Elbe Flugzeugwerke in Dresden können derzeit nicht alle Flieger in ihren Hallen unterbringen. Am Montag meldete das Unternehmen, der 50. Airbus aus dem Programm zur Umrüstung von Passagier- zu Frachtmaschinen sei ausgeliefert worden. Allerdings wurden nicht alle am Standort Dresden am Flughafen bearbeitet.

Die Elbe Flugzeugwerke bauen ältere Passagierflugzeuge um, indem sie die Sitze entfernen, die Fensterscheiben durch Bleche ersetzen und neue Böden zum Einschieben schwerer Frachtcontainer einbauen. In Dresden lieferte das Unternehmen am Montag einen umgebauten Airbus A330-300 aus. Das Programm heißt P2F, das ist die englische Abkürzung für "passenger to freighter", also Passagier zu Frachter.

Die Jubiläumsmaschine wird künftig für das Paketpostunternehmen DHL in Asien unterwegs sein. EFW-Sprecherin Anke Lemke sagte, die Dresdner Werkshallen seien voll, außerdem stünden drei Airbus-Flugzeuge draußen und warteten auf ihren Umbau. Das Unternehmen in Dresden sei auf mehr als 2.000 Beschäftigte gewachsen.

Standorte in China und in der Türkei

Am Standort Kodersdorf an der Autobahn 4 bei Görlitz seien zudem fast 200 Menschen in der Produktion von Leichtbauteilen für die Frachter beschäftigt. "Wir suchen immer noch Facharbeiter", sagte Lemke. Der EFW-Umsatz habe voriges Jahr fast 400 Millionen Euro erreicht.

Das Umbauprogramm für die Airbus-Passagierflugzeuge wird von den Elbe Flugzeugwerken organisiert. In Zusammenarbeit mit ST Engineering und Airbus werden dafür außer Dresden noch acht Standorte genutzt, auch in China und in der Türkei. Dresden arbeite als einziger Standort in einer "Linienfertigung": An fünf Stellplätzen können Flugzeuge durchgehend umgerüstet werden. Anderswo sei die Methode "Nest" statt Linie üblich. In Dresden seien so größere Mengen möglich.

In diesem Jahr haben die EFW nach eigenen Angaben 13 umgebaute Airbus-Flugzeuge ausgeliefert, davon acht vom Typ A321/A320 und fünf vom Typ A330. Die größeren Airbus A330-300P2F können je 62 Tonnen tragen.

Sachsens Luftfahrtindustrie ist derzeit im Aufwind: Mitte Mai fand der erste Spatenstich für die Fabrik des Flugzeugherstellers Deutsche Aircraft in Leipzig statt. Dort sollen 43-Sitzer montiert werden, die auch mit Öko-Kerosin oder E-Fuels fliegen können. Die Produktion soll dort im Jahr 2026 beginnen.