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Elektromotoren aus dem 3D-Drucker: Das ist Additive Drives

Das Dresdner Start-up Additive Drives macht Elektromotoren aus dem 3D-Drucker möglich. In Kürze beginnt sogar die Serienproduktion.

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Jakob Jung und Axel Helm von Additive Drives.
Jakob Jung und Axel Helm von Additive Drives. © PR

Von Andreas Dunte

Aus dem 3D-Drucker kommt heute schon alles, was man sich vorstellen kann und was man für bislang unmöglich gehalten hat, wie essbare Fleischbällchen, ganze Boote, Häuser oder Haut zur Heilung von Wunden. Warum nicht auch Elektromotoren? Das von Jakob Jung und Axel Helm gegründete Start-up Additive Drives aus Dresden hat die Idee mit Erfolg umgesetzt.

Die Herstellung von Elektromotoren auf konventionellem Wege sei äußerst langwierig und aufwändig, erklärt Jakob Jung. Mehrere Monate seien nötig, da unter anderem komplexe Werkzeuge für anspruchsvollen Biege- und Schweißprozesse benötigt werden. Deshalb widmete sich das Gründerteam, dem seit Kurzem auch Philipp Arnold und Lasse Berling gehören, der Herstellung insbesondere von Kupferwicklungen im additiven Verfahren, also im 3D-Druck.

Fertigung soll bald nach Dresden umziehen

Das 3D-Druckverfahren spare nicht nur Zeit bei der Herstellung. Auch die Kosten für Werkzeuge entfallen, sagt Jung. Selbst die Fertigung von Motoren in größerer Stückzahl sei wirtschaftlicher als herkömmliche Verfahren. Die Gründer kommen aus dem Umfeld des Automobilbaus.

Die Fertigung soll bald nach Dresden umziehen. Noch ist sie im Umfeld der Technischen Universität Freiberg angesiedelt. Und das nicht von ungefähr, denn die Technologie wird über ein Exist-Stipendium an der TU Freiberg weiterentwickelt. Zudem arbeitet das Unternehmen eng mit TU-Studenten zusammen, von denen einige einen fest Job bei dem Start-up gefunden haben.22 Mitarbeiter hat Additives Drives bereits. Zu den Kunden gehören namhafte Firmen aus der Autoindustrie.

"Bereits im ersten Geschäftsjahr konnten wir einen Umsatz von 1.7 Millionen Euro erwirtschaften", teilt das Unternehmen mit. In diesem Jahr soll die erste Serienfertigung beginnen. Diese in Sachsen für deutsche und internationale Kunden zu etablieren, sei das Ziel. "So leisten wir unseren Beitrag zu neuen, innovativen Antrieben der Zukunft und einer nachhaltigen Mobilitätswende –egal ob im Fahrzeug, E-Bike oder Flugzeug."