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Sächsischer Zukunftspreis für Fleischer, Bäcker und Maler

Die Handwerkskammer Dresden hat drei Zukunftspreise vergeben. Sie hebt einen Betrieb hervor, der noch selbst schlachtet.

Von Georg Moeritz
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Er bekommt den Zukunftspreis der Handwerkskammer Dresden: der Fleischermeister und Fleischsommelier Christoph Schempp aus Tauscha im Kreis Meißen.
Er bekommt den Zukunftspreis der Handwerkskammer Dresden: der Fleischermeister und Fleischsommelier Christoph Schempp aus Tauscha im Kreis Meißen. © Handwerkskammer Dresden/André Wirsig

Dresden. In fünfter Generation führt Christoph Schempp die Landfleischerei seiner Familie in Tauscha im Kreis Meißen. Unter 19 Bewerbern ist er am Donnerstag mit dem Zukunftspreis der Handwerkskammer Dresden ausgezeichnet worden.

Denn Schempp ist laut Kammerpräsident Jörg Dittrich engagiert in der Aus- und Weiterbildung seiner 40 Mitarbeiter und macht intelligentes Marketing – analog und digital. Auf der Internetseite ist zum Catering-Angebot sogar zu lesen, dass für den Schuleingang leider keine Feiern mehr angenommen werden können.

Ein Alleinstellungsmerkmal von Schempp ist laut Handwerkskammer die hauseigene Schlachtung. Die Tiere kämen dank "regionaler Lieferketten" aus einem Umkreis von 30 Kilometern. Bevor der 33-jährige Fleischermeister und Diplom-Wirtschaftsingenieur Christoph Schempp den Betrieb übernahm, erneuerte sein Vater Thomas die Schlachtstätte, der Sohn modernisierte die Fleischerei. Der Betrieb beliefert sieben Filialen und rund 20 Supermärkte im Raum Dresden.

Platz 2 beim Zukunftspreis der Handwerkskammer Dresden: Konditormeister Lutz Claus und sein Sohn, Bäckermeister Lukas Claus in Coswig.
Platz 2 beim Zukunftspreis der Handwerkskammer Dresden: Konditormeister Lutz Claus und sein Sohn, Bäckermeister Lukas Claus in Coswig. © Handwerkskammer Dresden, André Wirsig

Dittrich sagte, der Ideenreichtum im Handwerk sei enorm. Die Fleischerei sei ein "Paradebeispiel" sowohl für Verwurzelung in der Region als auch für Innovationsfähigkeit und nachhaltiges Agieren des Handwerks. Zum Erfolg trage bei, dass die Mitarbeiter kontinuierlich weitergebildet würden. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte, mit einem attraktiven Arbeitsumfeld könnten die Handwerker den Nachwuchs für ihre Branche begeistern.

Malermeister Stefan Weder (Mitte) mit seinen Nachfolgern Tilo Hasch (links) und Maik Ronge.
Malermeister Stefan Weder (Mitte) mit seinen Nachfolgern Tilo Hasch (links) und Maik Ronge. © Handwerkskammer Dresden, André Wirsig

Die Kammer zeichnete auf dem zweiten und dritten Platz einen Bäcker und einen Maler aus, die ebenfalls im Kreis Meißen arbeiten. Die Bäckerei von Lutz und Steffi Claus in Coswig-Neusörnewitz beliefert nicht nur acht Filialen, sondern verkauft auch an zwei Drive-in-Schaltern und per Lieferdienst. Rund 70 Beschäftigte hat die Bäckerei Konditorei Claus GmbH & Co. KG, die voraussichtlich einmal vom Bäckersohn Lukas übernommen wird.

Der Malerbetrieb von Stefan Weder, 1993 in Meißen gegründet, ist auf 45 Mitarbeiter gewachsen und hat schon sächsische Schlösser angestrichen und die Dreikönigskirche in Dresden. Die Kammer hebt hervor, dass "immer öfter" auch raumluftverbessernde Putze und lösemittelfreie Farben zum Einsatz kommen. Der 62-jährige Inhaber will den Betrieb bis 2024 an zwei Malermeister übergeben: an Bauleiter Maik Ronge und Restaurator Tilo Hasch.