Update Wirtschaft
Merken

Softwarekonzern SAP hat neuen Campus in Dresden eröffnet

Vor zwölf Jahren ist SAP am Postplatz in Dresden in den Nachfolgebau des Fresswürfels eingezogen. Der ist zu klein. In der Nähe gibt es nun noch mehr Platz.

 3 Min.
Teilen
Folgen
Die Annenhöfe in Dresden spiegeln sich am Abend in einer Pfütze, während eine Straßenbahn vorbei fährt. Der Softwarekonzern SAP dort einen neuen Campus  eröffnet.
Die Annenhöfe in Dresden spiegeln sich am Abend in einer Pfütze, während eine Straßenbahn vorbei fährt. Der Softwarekonzern SAP dort einen neuen Campus eröffnet. © dpa

Dresden. Der Softwarekonzern SAP hat seinen neuen Campus in der Dresdner Innenstadt eröffnet. Das neue Bürogebäude ergänze bereits bestehende Räume am Postplatz und biete Arbeitsplätze für weitere 400 Mitarbeiter, teilte der Konzern am Mittwoch in Dresden mit. Wie viele neue Jobs es geben soll, war noch unklar. Mit dem Campus wolle das Unternehmen seine Entwicklungskapazitäten stärker vernetzen.

SAP-Technikchef Jürgen Müller sagte einer Mitteilung zufolge, man freue sich sehr, "dass wir am Wissenschafts- und Innovationsstandort Dresden wachsen und die Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Partnern stärken können". SAP wolle vor Ort auf das regionale Netzwerk setzen und so Innovationen vorantreiben. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der sich derzeit in Brüssel aufhält, ließ mitteilen, er sehe in der SAP-Investition eine "Riesenchance", Dresden für junge Menschen attraktiver zu machen.

Bislang war SAP mit Zentrale in Walldorf bei Heidelberg in einem 2008 errichteten Neubau am Dresdner Zwinger untergebracht. Dorst stand einst die ehemalige Zwingergaststätte, auch als "Fresswürfel" bekannt. Das dann entstandene Bürohaus kostete rund 25 Millionen Euro und hat Platz für bis zu 500 Software-Experten.

Campus verteilt sich auf zwei Bürogebäude

Inzwischen aber zählt SAP in der Landeshauptstadt rund 800 Mitarbeiter. Der Grund: Dresden hat sich nach Angaben einer SAP-Sprecherin "zu einem der bedeutendsten Standorte für Cloud-Entwicklung in Deutschland" entwickelt. Cloud heißt Wolke - gemeint sind Daten, die nicht auf lokalen Rechnern gespeichert werden, sondern dezentral. SAP entwickelt Software für Unternehmen. Dresden sei ein extrem wichtiger Standort für den Konzern. Dazu gehörten eine große Entwicklungsabteilung sowie viel Beratung und Vertrieb.

Der SAP-Konzern hatte in Dresden im Jahr 2000 seine Beteiligungen an den Unternehmen SRS und SAP Systems Integration gebündelt. 2018 beteiligte sich SAP in Dresden per Kooperationsvertrag auch am Aufbau des Smart Systems Hub, des sächsischen Innovationszentrums für das Internet der Dinge. Dessen Schwerpunkt in Dresden ist die Digitalisierung von Industrieprozessen.

In diesem Haus am Postplatz hat der Softwarekonzern SAP rund 500 Arbeitsplätze. Bis 2007 stand dort der "Fresswürfel".
In diesem Haus am Postplatz hat der Softwarekonzern SAP rund 500 Arbeitsplätze. Bis 2007 stand dort der "Fresswürfel". © SZ/Georg Moeritz

Der neue Campus sei "ein Meilenstein" in der Standortentwicklung von SAP. Er besteht aus dem bisherigen Bürohaus am Postplatz und neuen Büros in der Nähe: an der Hertha-Lindner Straße. Dort steht vor einer Bogengalerie schon eine Stele mit dem SAP-Logo in Weiß auf Blau. Zwischen den beiden Teilen des Campus befindet sich allerdings ein Hotel.

Zwei andere Bürostandorte nicht mehr benötigt

Vor einigen Jahren hatte SAP angekündigt, die Belegschaft in Dresden auf mehr als 1.000 Köpfe zu steigern. Das Ziel ist noch nicht erreicht. Doch in der Stadt hatte sich SAP auf mehrere Bürohäuser ausgedehnt, die der Konzern demnach nun nicht mehr alle benötigt: Zuletzt nutzte SAP Arbeitsplätze im Bürozentrum Falkenbrunnen an der Chemnitzer Straße unter dem internen Kürzel DRE03 sowie am Straßburger Platz unter dem Kürzel DRE06.

Die Sprecherin teilte mit, der zentrale Campus schaffe "Synergien, um das Entrepreneurship und den Innovationsgeist in Sachsen noch besser zu fördern". Konzernchef Christian Klein hatte Ende Januar angekündigt, 2,5 Prozent der Arbeitsplätze bei SAP zu streichen, davon 200 in Deutschland. Am wichtigen Standort Dresden werde aber "nicht viel passieren", hatte damals eine Sprecherin gesagt. (mz/dpa)