Wirtschaft
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Sachse in höchstes VW-Gremium gewählt

Jens Rothe, Gesamtbetriebsratschef von VW Sachsen, ist jetzt auch Mitglied im Präsidium des Konzern-Aufsichtsrats.

Von Nora Miethke
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Jens Rothe, Gesamtbetriebsratschef von VW Sachsen, sitzt jetzt auch im Präsidium des VW-Aufsichtsrates.
Jens Rothe, Gesamtbetriebsratschef von VW Sachsen, sitzt jetzt auch im Präsidium des VW-Aufsichtsrates. © PR

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Volkswagen in Sachsen, Jens Rothe, ist seit Donnerstag nun auch Mitglied im mächtigen Aufsichtsratspräsidium der Volkswagen AG. Dieses achtköpfige Gremium – je vier Mitglieder der Arbeitnehmer- und der Kapitalseite - gilt als die zentrale Schaltstelle innerhalb des Kontrollgremiums Aufsichtsrat. So bereitet das Präsidium beispielsweise die Aufsichtsratssitzungen vor und legt vorab inhaltliche Weichenstellungen fest. Der 51-Jährige wurde in einer Aufsichtsratssitzung im Rahmen der Hauptversammlung von VW gewählt.

Jens Rothe ist seit Oktober vergangenen Jahres Mitglied des Konzern-Aufsichtsrates – als erster ostdeutscher Vertreter auf der betrieblichen Mitbestimmungsseite überhaupt. Zur Berufung Rothes schrieb Der Spiegel im vergangenen Jahr: „Die Personalie ist Ausdruck eines stärkeren Zusammenwachsens von VW in Ost und West gut 30 Jahre nach der Wende. Die Sachsen GmbH, zu der unter anderem die Gläserne Manufaktur in Dresden gehört, soll Teil der Volkswagen AG werden.“ Die sächsischen Standorte sind für VW strategisch wichtiger geworden, seit Zwickau zum ersten reinen Werk für die Produktion von E-Fahrzeugen umgebaut wurde.

Jens Rothe wurde 1970 in Zittau geboren. Zur Wendezeit musste er, bedingt durch familiäre Gründe, sein Studium der Elektrotechnik abbrechen und begann 1990 in der Fahrzeugmontage beim damaligen VEB Sachsenring in Zwickau. Seit 1991 ist er bei der Sächsischen Automobilbau GmbH beziehungsweise der späteren Volkswagen Sachsen GmbH beschäftigt.

Die bislang eigenständige Volkswagen Sachsen GmbH wird mittels Stufenplan bis 2027 vollständig im VW-Konzern integriert werden. Damit greifen dann für die derzeit mehr als 12.000 Beschäftigten in Chemnitz, Dresden, und Zwickau unter anderem der VW-Haustarifvertrag sowie sämtliche Betriebsvereinbarungen aus der Volkswagen AG. Unter den Haustarifvertrag fallen bisher die westdeutschen Standorte der Volkswagen AG: Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg sowie die Volkswagen Financial Services, die Immobilien und die Vertriebsbetreuungsgesellschaft.