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Volkswagen stellt sechstes E-Auto aus Zwickau vor

Der erste E-SUV-Coupé ID.5 feiert seine Weltpremiere online, in Dresden gab es ihn live zu sehen.

Von Nora Miethke
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In der Gläsernen Manufaktur von VW in Dresden wurde der ID.5 feierlich am Mittwoch enthüllt.
In der Gläsernen Manufaktur von VW in Dresden wurde der ID.5 feierlich am Mittwoch enthüllt. © Oliver Killig/VW

Volkswagen erweitert die ID-Familie. Um die Jahreswende soll in Zwickau die Produktion des ID.5 und ID.5 GTX (sportliche Variante) starten. Die Markteinführung des ersten vollelektrischen SUV Coupé ist dann für die erste Jahreshälfte 2022 geplant, kündigte Carsten Krebs, Sprecher von VW Sachsen am Mittwoch in Dresden an.

Am gleichen Tag feierte der ID.5 seine Weltpremiere – online. Live und zum Anfassen war das Fahrzeug nur in der Gläsernen Manufaktur in Dresden und im E-Autowerk in Zwickau zu erleben, hieß es. Für die sächsischen VW-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein besonderer Tag: Denn mit dem ID.5 wurde das sechste vollelektrische Fahrzeug vorgestellt, das bald in Zwickau gefertigt werden wird. „Damit erbringen wir den Nachweis, dass der Weg in die Elektromobilität für den sächsischen Standort der richtige Weg war“, so der VW Sachsen-Sprecher. Geplant sind insgesamt sechs Modell-Anläufe in Zwickau und eine Tagesproduktion von 1.400 Fahrzeugen am Tag. Derzeit laufen 1.200 E-Autos vom Band. In Dresden wird der ID.3 montiert.

Die Fertigung ist vom Chipmangel nicht so stark getroffen wie andere VW-Standorte, da die Produktion der E-Autos vom Konzernvorstand priorisiert wird. „Wir sind bislang relativ glimpflich durch die Chipkrise gekommen“, betont Krebs. Zwar gebe es auch in Zwickau „ab und an“ einen Tag Kurzarbeit, aber bei weitem nicht in dem Ausmaß wie anderswo. Die Wartezeiten für einen ID.3 und einen ID.4 betragen derzeit nach eigenen Angaben vier bis sechs Monate. Grund ist die sehr starke Nachfrage in vielen europäischen Ländern, aber auch in Deutschland. Jede vierte Neuzulassung in Deutschland ist mittlerweile ein reines Elektroauto und davon wiederum trägt jedes vierte Fahrzeug ein VW-Logo.

Mit dem E-SUV-Coupé hat der Autobauer nun vor allem Dienstwagenfahrer als Zielgruppe im Auge, die längere Strecken fahren müssen. Der Akku reicht nach VW-Angaben je nach Variante für 480 bis 520 Kilometer. Die Ladezeit ist aufgrund gesteigerter Ladeleistung neun Minuten kürzer als beim ID.4. Es ist das erste Modell, in dem die neue Softwaregeneration 3.0 zum Einsatz kommt, unter anderem mit verbesserter Sprachbedienung. Genaue Preise nennt das Unternehmen noch nicht. Dem Vernehmen nach soll der Basispreis bei 47000 Euro liegen, inklusive einer Kaufprämie von 9000 Euro. Für den ID.5 GTX muss vermutlich mehr als 50 000 Euro hingelegt werden, die Kaufprämie würde auf 7.500 Euro sinken.

Damit wäre der ID.5 rund 2 000 Euro teurer als der technisch weitgehend identische ID.4. Auf 4,61 Meter gestreckt und mit fließenden Linien gezeichnet, bietet er ähnlich viel Platz, zeichnet sich aber durch eleganteres Design aus. Angeboten wird der ID.5 in drei Leistungsstufen: Neben zwei Heckantriebsvarianten mit 128 kW/174 PS oder 150 kW/204 PS gibt es auch den Allradler GTX. Der hat einen zweiten Motor im Bug und verfügt über 220 kW/299 PS Systemleistung, so VW weiter.