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Schwerer Flixbus-Unfall auf A 24

Sekundenschlaf könnte dazu geführt haben, dass am Samstag ein Bus in Mecklenburg von der Fahrbahn abkam. 31 Insassen wurden verletzt.

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Bei einem Unfall auf der A 24 wurden am Samstag 31 Menschen verletzt. Flixbus sieht das jedoch anders.
Bei einem Unfall auf der A 24 wurden am Samstag 31 Menschen verletzt. Flixbus sieht das jedoch anders. © dpa/Ralf Drefin

Wöbbelin. Möglicherweise war Sekundenschlaf im Spiel: Ein Fernbus mit gut 30 Insassen ist am Samstagmorgen auf der Autobahn 24 in Mecklenburg-Vorpommern verunglückt. Der Bus war von Prag nach Hamburg unterwegs. Nahe Wöbbelin kam er von der Fahrbahn ab, kippte um und blieb im Graben auf der rechten Seite liegen. 

Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei eilten herbei, ein Hubschrauber landete. Die Polizeidirektion Rostock berichtete, 31 Menschen seien verletzt worden. Die Zahl der Schwerverletzten korrigierte sie später von drei auf einen. Die Zahl der Verletzten sei deutlich niedriger, sagte dagegen ein Sprecher des Unternehmens Flixbus der Deutschen Presse-Agentur.

Flixbus bestätigte zunächst nur 3 Verletzte. Alle Insassen, dem Unternehmen zufolge 30 Fahrgäste und zwei Fahrer, seien vorsorglich in Krankenhäuser gekommen. Bis auf einen seien alle bis zum Nachmittag wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, sagte ein Polizeisprecher. Zum Teil hätten die als leicht verletzt Eingestuften auch nur Schürfwunden gehabt.

"Wir können bestätigen, dass die Lenk- und Ruhezeiten eingehalten wurden", betonte Flixbus-Sprecher Sebastian Meyer. Der Unfall passierte nördlich von Ludwigslust. Warum der Bus nach rechts von der Fahrbahn abkam, blieb zunächst ungewiss. "Es wird Sekundenschlaf vermutet", bekräftigte ein Polizeisprecher am Sonntag. "Das ist aber noch nicht gesichert; die Ermittlungen laufen." Von Sekundenschlaf ist die Rede, wenn jemand unvermittelt kurz einnickt.

Nach Angaben der Polizei herrschten zum Unfallzeitpunkt normale Witterungsverhältnisse. Ein Rettungshubschrauber war am Unfallort gelandet, musste aber keinen Verletzten mitnehmen.

Der 47 Jahre alte tschechische Fahrer kam laut Polizei um 5.45 Uhr mit dem Doppelstockbus nach rechts von der Fahrbahn ab; der Bus kippte um. Mit ihm fuhren laut Polizei deutsche, tschechische, rumänische, türkische, albanische, britische, indische, ägyptische und chinesische Staatsangehörige. Kinder seien nicht dabei gewesen. Die Autobahn musste in Richtung Hamburg stundenlang gesperrt werden, erst um 15.44 Uhr wurde sie wieder freigegeben.

Busunfälle sorgen öfter für Aufsehen, sind aber relativ selten. Im Mai 2019 war ein Fernbus nahe Leipzig verunglückt. Eine Frau starb, neun Menschen, darunter der Busfahrer, wurden schwer verletzt. Ermittlungen ergaben, dass der Fahrer wegen eines "medizinischen Problems" sein Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle hatte. Im Juni 2019 wurden sieben Menschen verletzt, als ein Flixbus auf der Autobahn 5 bei Karlsruhe auf einen Lastwagen auffuhr, der plötzlich die Spur wechselte.

Ein knappes Jahr zuvor waren nahe Rostock 22 Menschen verletzt worden. Ihr Bus war von der Fahrbahn abgekommen und in einem Graben umgekippt. Trotz solcher Unfälle zählen Fernbusse zu den sichersten Verkehrsmitteln. "Das Risiko, mit einem Reisebus zu verunglücken, ist deutlich geringer, als wenn Sie mit dem eigenen Auto unterwegs sind", heißt es beim ADAC. Laut Statistischem Bundesamt sind Busse nur in knapp einem Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden involviert. (dpa)