Leben und Stil
Merken

SUV-E-Bikes im Test

Sie sind ein Mix aus City-, Trekkingrad und Mountainbike. Laut Stiftung Warentest gelingt dieser Spagat aber nicht restlos überzeugend.

 3 Min.
Teilen
Folgen
Das KTM Macina Aera 671 LFC fährt durchweg gut und zeigt sich als agiler und vielseitiger Testsieger unter den SUV-E-Bikes.
Das KTM Macina Aera 671 LFC fährt durchweg gut und zeigt sich als agiler und vielseitiger Testsieger unter den SUV-E-Bikes. © Andreas Labes/Stiftung Warentest/dpa

Ihr nächstes Fahrrad soll einen Elektroantrieb haben? Fein, damit sind Sie nicht allein. Elektrofahrräder boomen. Neben ziemlich langen Wartezeiten müssen Sie sich aber auch auf die Frage nach dem richtigen Typ einstellen. Lieber ein komfortables City-Rad, ein sportliches Mountainbike oder doch lieber ein Trekkingrad für die Langstrecke? Wem die Auswahl zwischen den vielen E-Bike-Gattungen schwerfällt, kann zu sogenannten Allroad-, Crossover- oder SUV-Bikes greifen.

Solche E-Bikes wollen ein bisschen von allem bieten: Komfort, Sport und mit gröberen Reifen auch für Schotter, Stock und Stein gerüstet sein. Zumeist mit Gepäckträger, Schutzblechen und Lichtanlage ausgestattet, sind sie zugleich alltags- und voll verkehrstauglich – anders als etwa so manches sportliche Mountainbike.

Alleskönner sind diese teuren E-Bikes aber nicht wirklich. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls die Stiftung Warentest nach einem Test von neun Modellen mit Preisen zwischen 3.300 bis 5.350 Euro. Sie mussten sich in fünf Kategorien messen.

Zwar schneiden fast alle im Test „gut“ ab, ausgenommen von zwei Modellen mit der Gesamtnote „befriedigend“. Auch zeigen alle gute Fahreigenschaften, und größere Probleme mit der Sicherheit gab es nicht. Doch die Räder setzen verschiedene Schwerpunkte – mal eher sportlicher, mal komfortabler. Aber Mountainbikes sind sie eben auch nicht. Für Sprünge etwa seien die Rahmen nicht ausgelegt, so die Warentester. Dagegen spricht auch das recht hohe Gewicht aller Modelle, das zwischen 26 bis 29 Kilogramm liegt. Tragen lassen sie sich damit kaum mehr. Und wenn der Akku leer ist, dürfte das am Berg bedeuten: Absteigen und schieben.

Vielseitig ist aber der Testsieger KTM Macina Aera 671 LFC für 4.200 Euro. Er konnte sowohl auf als auch abseits der Straße überzeugen. Beim Simplon Kagu Bosch CX 275 TR auf Platz zwei schlägt das Pendel eher in Richtung City-E-Bike. Es sei sehr komfortabel, und die Reifen seien „toll für Asphalt“, heißt es in der Zeitschrift test. Zudem ist das 5.250 Euro teure Fahrrad als einziges im Test mit Riemenantrieb und Nabenschaltung ausgerüstet – das ist extrem wartungsarm. Auf den dritten Platz rollt das Specialized Turbo Tero 4.0 Step-Through EQ für 5.100 Euro. Ein „sportliches Rad, das für leichtes Gelände taugt“, lautet das Fazit der Tester. Das mit 3.800 Euro etwas billigere Stevens E-Universe 6.5 FEQ auf dem vierten Platz loben die Redakteure als „sehr alltagstauglich“ – auch aufgrund des sanft unterstützenden Motors.

Bei allen vier E-Bikes lässt sich der Akku in rund drei bis etwas über vier Stunden vollladen. Das ist längst nicht bei allen Modellen der Fall. Einige brauchen dafür über acht Stunden. Im Vergleich: Die schnellsten im Test schaffen das sogar in etwas mehr als zweieinhalb Stunden. Die Ladegeschwindigkeit ist abhängig davon, ob die Akkus mit zwei, vier oder sechs Ampere geladen werden können. Der Rat der Tester: „Unbedingt darauf achten, dass das mitgelieferte Ladegerät mit vier oder mehr Ampere lädt. Weniger ist nicht zeitgemäß.“ Apropos Akku: Sollte hier Ersatz nötig werden, können für die Modelle im Test zwischen 760 bis 1.180 Euro fällig werden.

Bei den zwei Modellen mit der Note „befriedigend“ ärgerten sich die Tester unter anderem über die zuweilen maue Ausstattung und schlechtere Fahreigenschaften mit Gepäck. Und in beiden Sätteln fand sich der Weichmacher DPHP. (dpa)