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Jeder Vierte lehnt Autobahn-Tempolimit generell ab

Mitte Mai hatten sich die Umweltminister der Bundesländer für ein Tempolimit auf Autobahnen ausgesprochen. Eine Umfrage zeigt, wie die Deutschen dazu stehen.

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Für ein Tempolimit auf Autobahnen haben sich die Umweltminister der Bundesländer auf ihrer Konferenz in Wilhelmshaven ausgesprochen.
Für ein Tempolimit auf Autobahnen haben sich die Umweltminister der Bundesländer auf ihrer Konferenz in Wilhelmshaven ausgesprochen. © dpa-Zentralbild

Berlin. Nur knapp jeder vierte Einwohner in Deutschland lehnt einer Umfrage zufolge ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen in der Bundesrepublik generell ab. In einer am Dienstag veröffentlichten Erhebung im Auftrag des Fahrzeugportals Mobile.de sprachen sich 24 Prozent der Befragten gegen ein allgemeines Tempolimit aus. Dagegen könnten sich rund 69 Prozent für ein Tempolimit erwärmen - allerdings mit unterschiedlichen Vorstellungen über die Höhe der Begrenzung.

Konkret sprach sich auf die Frage, welche allgemeine Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen gelten sollte, 1 Prozent der Befragten für weniger als 100 Kilometer pro Stunde aus. 6 Prozent plädierten für 100 Stundenkilometer und 15 Prozent für 120. Eine Höchstgeschwindigkeit von 130 Kilometer pro Stunde wählten 26 Prozent, für 140 wären 8 Prozent und für 160 Stundenkilometer 9 Prozent der Befragten. 3 Prozent wollten ein Tempolimit von mehr als 160 Stundenkilometern.

Umweltminister wollen Autobahn-Tempolimit

Frauen konnten sich dabei in der Tendenz häufiger für Tempolimits erwärmen und wählten niedrigere Höchstgeschwindigkeiten als Männer. So lehnten nur 18 Prozent der weiblichen Befragten das Konzept grundsätzlich ab. Bei Männern waren es 31. Die Umfrage wurde von YouGov durchgeführt. 2019 Personen nahmen daran teil, darunter 1558 Autofahrer.

Mitte Mai hatten sich die Umweltminister der Bundesländer für ein Tempolimit auf Autobahnen ausgesprochen. "Wir müssen Klimaschutz auch durch ein Tempolimit mit voranbringen", sagte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD).

Zwar hätten Bayern und Nordrhein-Westfalen in einer Protokollnotiz vermerkt, dass sie die Wirkung eines Tempolimits für begrenzt hielten und dieses "aus Gründen der Verhältnismäßigkeit" nicht mittrügen. Der Beschluss sei aber einstimmig gefasst worden, sagte Lies. Ein solches Ministervotum habe es zuvor noch nicht gegeben. Eine Höhe des geforderten Tempolimits wurde im Beschluss nicht genannt. Lies favorisiert Tempo 130. (dpa)