ID.3-Produktion in Dresden jetzt mit 5G

Dresden. In der Dresdner Gläsernen Manufaktur wird bei der Produktion des VW ID.3 jetzt auch 5G-Technologie eingesetzt. Zusammen mit Porsche, Audi und der Technischen Universität Dresden sei eine sogenannte "5G-Insel" in Betrieb genommen, berichtete Volkswagen am Dienstag. 5G bezeichnet den neuen Mobilfunkstandard, der die üblichen 4G- oder LTE-Netze ablösen soll und in größeren Städten bereits zum Einsatz kommt.
In der Gläsernen Manufaktur nutzt ein Computer das eigens eingerichtete 5G-Netz, um mit dem fahrerlosen Transportsystem in Echtzeit kommunizieren zu können. So wird etwa der Fahrtkurs zu einer ID.3-Karosserie berechnet und gesteuert. Der VW-Standort in Dresden gilt als Pilot-Fabrik, in der innovative Technologien im Regelbetrieb der Produktion von E-Autos getestet werden. Das 5G-Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
VW-Fabriken sollen vollständig vernetzt werden
Nach Konzernangaben wird 5G-Funk als anderen Technologien wie WLAN überlegen angesehen. Die Zeit, die Daten brauchen, um von A nach B zu kommen, reduziere sich mit 5G erheblich auf maximal den tausendsten Teil einer Sekunde. Auch bei hoher Auslastung funktioniere die Technologie einwandfrei, außerdem könnten große Datenmengen im Gigabitbereich übertragen werden. Problematisch an der Technologie ist deren geringe Reichweite. Da deshalb mehr Sendestationen gebraucht werden, wird befürchtet, 5G habe negative Auswirkungen auf die Gesundheit.
Volkswagen will mit dem Einsatz von 5G einen weiteren Schritt in Richtung einer vollvernetzten Fabrik gehen. "Wir sehen großes Innovationspotenzial in der 5G-Technologie - vom Einsatz intelligenter Roboter und fahrerloser Transportsysteme, über die vernetzte Steuerung von Anlagen und Maschinen in Echtzeit hin zur kabellosen Software-Bespielung produzierter Fahrzeuge", sagt Christian Vollmer, Vorstand für Produktion und Logistik bei Volkswagen Pkw.
Eigenes Funknetz für VW in Wolfsburg
Auch am VW-Werk in Wolfsburg wird der Einsatz von 5G getestet. Dort sei von der Bundesnetzagentur ein exklusives Frequenzspektrum freigegeben worden, was nach Unternehmensangaben der Schlüsselfaktor zu einer störungsfreien Daten-Übertragung sei. Das Netzwerk wurde vom finnischen Telekommunikationskonzern Nokia eingerichtet.
In Wolfsburg soll das "digitale Betanken" von Autos per 5G getestet werden. Die großen Datenmengen, die im Produktionsprozess auf das Auto aufgespielt werden müssen, sollen so kabellos übertragen werden.