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Warnstreiks in Sachsens Metall- und Elektrobranche weiten sich aus

Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Gehalt. Ein Warnstreik bei BMW in Leipzig hat die Frühschicht lahmgelegt. Am Donnerstag soll weitergestreikt werden.

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Bei Porsche in Leipzig war bereits am Dienstag vorübergehend gestreikt worden.
Bei Porsche in Leipzig war bereits am Dienstag vorübergehend gestreikt worden. © Deutsche Presse-Agentur GmbH

Berlin/Leipzig. Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen haben am Mittwoch erneut mit Warnstreiks auf ihre Tarifforderungen aufmerksam gemacht. Nach Angaben der Industriegewerkschaft (IG) Metall stand etwa bei BMW in Leipzig am Vormittag die Produktion für eine Stunde still. Die gesamte Frühschicht, rund 1.900 Mitarbeiter, hätte ihre Arbeit niedergelegt.

IG-Metall-Bezirksleiterin Irene Schulz sagte in Leipzig, Tarifpolitik sei immer auch Verteilungspolitik. "Die acht Prozent sind nicht nur verdient. Sie sind auch gerecht.“ Das ist angesichts der Inflation die aktuelle Forderung der Gewerkschaft. Die Laufzeit soll ein Jahr betragen. Das Arbeitgeberangebot besteht bislang aus einer Einmalzahlung von 3.000 Euro, die als Lohnzuschlag bis ins Jahr 2025 reichen soll.

Der Leipziger BMW-Betriebsrat Nino Ludwig sagte, diese Einmalzahlung reiche hinten und vorne nicht. Notfalls werde man auch 24-Stunden-Warnstreiks organisieren.

Weitere Arbeitsniederlegungen gab es am Mittwoch in Sachsen etwa bei den Elbe-Flugzeugwerken in Dresden oder bei Siemens in Görlitz. Insgesamt gab es laut IG Metall an sieben Standorten in Sachsen Warnstreiks. Zähle man Berlin und Brandenburg hinzu, hätten sich gar rund 4.000 Metaller aus zwölf Betrieben beteiligt. Am Donnerstag soll es kurzfristige Arbeitsniederlegungen unter anderem bei Firmen in Chemnitz, Rackwitz, Sohland und Zwickau geben. (SZ)