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Blaualgen auf dem Stausee Baderitz

Die Landestalsperrenverwaltung hat in diesem Jahr wieder Tests an Stauseen angeordnet. Das Ergebnis zeigt: Blaualgen sind wieder vermehrt vorhanden.

Von Erik-Holm Langhof
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Der Stausee Baderitz ist vor allem bei den Anglern beliebt. Vom Baden wird jedoch abgeraten. Es besteht Blaualgen-Gefahr.
Der Stausee Baderitz ist vor allem bei den Anglern beliebt. Vom Baden wird jedoch abgeraten. Es besteht Blaualgen-Gefahr. © Archiv/André Braun

Zschaitz-Ottewig/Sachsen. Der Sprung ins kühle Nass gehört für viele genauso zum Sommer dazu wie Eis essen und offene Schuhe tragen. Wer den Badespaß statt in einem gefliesten Freibadbecken lieber in einem Naturgewässer genießen will, hat in der Region Döbeln allerdings kaum eine Möglichkeit.

Denn offiziell ist das Baden in Flüssen und Seen fast nirgendwo zu empfehlen. Grund: Die Wasserqualität und die Sicherheitsmerkmale erfüllen meist nicht die offiziellen Behördenstandards. An einigen Gewässern ist das Baden demnach zwar nicht ausdrücklich verboten, geschieht dann aber auf eigenes Risiko.

Aktuell kommt hinzu, dass die Landestalsperrenverwaltung nach zwei Jahren wieder Tests an ihren Gewässern durchgeführt und bei ihren Ergebnissen festgestellt hat, dass es erneut Probleme mit Blaualgen gibt. So sei unter anderem die Talsperre Baderitz genauso wie der Untere Großhartmannsdorfer Teich in Mittelsachsen betroffen. Im benachbarten Landkreis Nordsachsen kommen der Döllnitzsee und der Horstsee unweit von Mügeln hinzu.

Nach Angaben der Behörde wurde dort eine „beginnende Blaualgenentwicklung“ beobachtet. „Erfahrungsgemäß werden sich die Blaualgen in diesen Gewässern im Laufe des Sommers weiter ausbreiten. Keines dieser Gewässer ist jedoch ein EU-Badegewässer“, so die Landestalsperrenverwaltung.

„In Trinkwassertalsperren ist es grundsätzlich verboten zu baden. Bei diesen Anlagen ist jeweils die Trinkwasserqualität einer ganzen Region davon abhängig.“ Die Talsperre Kriebstein wurde in dem aktuellen Bericht nicht als Problemfall erwähnt.

Nur wenige Naturbadegewässer in Mittelsachsen

Angeregt wird das Algenwachstum durch hohe Temperaturen. Im Wasser gelöste Nährstoffe, vor allem Phosphor, fördern diese Entwicklung, erklärt die sächsische Behörde, die 87 Talsperren, Hochwasserrückhaltebecken und Speicherbecken im Freistaat bewirtschaftet. „Mit dem verehrten Wachstum und späteren Absterben der Algen geht wiederum ein deutlicher Sauerstoffentzug des Wassers einher.“

Blaualgen kommen in geringen Mengen in fast jedem Gewässer vor. An sich sind sind diese auch nicht problematisch. Sollten sie sich jedoch massenhaft vermehren , kann das bei Personen mit sensibler Haut Hautreizungen verursachen. Zudem sollte das Wasser nicht verschluckt werden.

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Im Landkreis Mittelsachsen gibt es derzeit nur wenige Naturbadegewässer, die die Kriterien der Sächsischen Badegewässer-Verordnung erfüllen. Dazu zählt unter anderem das Naturbad Erzengler bei Brand-Erbisdorf.

Wie das Landratsamt bereits im Vorjahr mitteilte, seien dem Gesundheitsamt Gewässer bekannt, die von Einheimischen und Gästen gern als „wilde Badestellen“ genutzt werden.

„Rechtlich gesehen besteht derzeit für solche Gewässer keine Überwachungspflicht durch das Gesundheitsamt. Dennoch könnten diese zur Gefahr für Badegäste werden. Aus diesem Grund werden einige Flüsse und Seen mindestens einmal jährlich durch das Gesundheitsamt beprobt“, erläuterte Sprecherin Cornelia Kluge auf Anfrage.