SZ + Wirtschaft
Merken

Die wachsende Angst vor der Pleitewelle

Bäckereien, Hotelbetreiber und andere mittelständische Betriebe leiden besonders unter Inflation und teurer Energie. Ist die Krise beim Schuhhändler Görtz nur der Anfang?

 6 Min.
Teilen
Folgen
Görtz – mit acht Filialen in Sachsen vertreten – hat Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Die Geschäfte laufen derweil weiter.
Görtz – mit acht Filialen in Sachsen vertreten – hat Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Die Geschäfte laufen derweil weiter. © René Meinig

Von Felix Hackenbruch und Michael Rothe

Robert Habeck gerät ins Stocken. Er erwarte wegen der hohen Energiekosten keine Pleitewelle in diesem Winter, sagt der Wirtschaftsminister am Dienstagabend im ARD-Talk Maischberger, dann zögert er. „Ich kann mir vorstellen, dass bestimmt Branchen einfach aufhören zu produzieren. Nicht insolvent werden.“ Blumenläden, Biomärkte, Bäckereien würden wegen einer Kaufzurückhaltung in der Bevölkerung weniger verkaufen, dadurch seien sie aber nicht automatisch insolvent, sagt der Grünen-Politiker.

Habecks Auftritt wirkt unglücklich, doch in der Sache hat er nicht unrecht. In der Pandemie wurden viele Betriebe zeitweise heruntergefahren oder geschlossen. Daran erinnert er auch bei Maischberger. „Bei Corona hat sich die Politik entschieden, alle Kosten zu übernehmen. Diese politische Entscheidung haben wir noch nicht getroffen.“ Die Betonung liegt auf noch. Denn dass der Mittelstand unter enormem Druck steht, hat die Ampelregierung offenbar erkannt.

Wie ist die Lage im Mittelstand?

Ihre Angebote werden geladen...