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Wirtschaft in Sachsen - Das Wochen-Briefing

Jobs bei Mercedes-Tochter gesichert + Digitalisierung: Sachsen hat große Ziele + Viele Anfragen zu Großforschungszentren + Bäckermeister Dreißig tot

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Batterieproduktion bei der Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz: Nachdem die Zukunft des Standorts zuletzt unklar war, hat der Konzern nun ein klares Signal gegeben.
Batterieproduktion bei der Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz: Nachdem die Zukunft des Standorts zuletzt unklar war, hat der Konzern nun ein klares Signal gegeben. © MediaPortal Daimler AG

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Guten Morgen,

wir haben wieder mal offenbar zu schwarz die nahe Zukunft gemalt. Die vorhergesagte Winterrezession wird milder ausfallen als bislang erwartet, meldeten gestern die Ökonomen vom Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung. Die Wirtschaftsleistung 2023 wird nur um 0,1 Prozent schrumpfen. Das ist ein leichte Entspannung. Ob und wann im nächsten Jahr die konjunkturelle Erholung einsetzt, bleibt jedoch fraglich. Die Energiekrise und die Inflation machen eine akute Krisenbewältigung unabdingbar. Dennoch müssen wir uns wieder den Herausforderungen der Zukunft zuwenden.

Drei davon sind, eine weitere Verschärfung der Klimakrise zu verhindern, die Digitalisierung voranzubringen und den richtigen Kurs gegenüber den geopolitischen Risikoländern Russland und China zu finden. Das deutsche Geschäftsmodell muss neu gestaltet werden. Auch da sieht es nicht so düster aus wie manche vielleicht meinen. Die sächsischen Firmen stellen sich dem Wandel. Nach einer aktuellen Umfrage der Hypovereinsbank investiert jedes zweite Unternehmen in mehr Klimaschutz, jedes fünfte will auch die soziale Nachhaltigkeit verbessern.

Mercedes-Benz startet die nächste Phase seiner Elektromobilitätsphase und setzt dabei auch künftig auf das Batteriewerk in Kamenz. Die Auslastung und damit die Jobs sind ab 2024 gesichert. Und der Freistaat geht auch bei der anderen großen Herausforderung – der Digitalisierung – die nächsten Schritte. Mein Kollege Georg Moeritz war gestern auf der Digitalkonferenz des Wirtschaftsministeriums, auf der erstmals die sächsischen Digitalpreise an Vorreiter in Wirtschaft und Gesellschaft verliehen wurden. Wer das ist, können Sie in seinem Artikel lesen.

Ich wünsche Ihnen einen besinnlichen vierten Advent.

Herzlichst,

Ihre Nora Miethke, Leiterin Wirtschaftsredaktion sächsische.de

Das Wichtigste aus Sachsens Wirtschaft

1.500 Arbeitsplätze in Kamenz gesichert

Die rund 1.500 Arbeitsplätze im Batteriewerk der Mercedes-Tochter Deutsche Accumotive in Kamenz sind gesichert. Der sächsische Standort bleibt wichtiger Teil im Produktionsverbund für Batterien, elektrische Antriebssysteme und Achsen. Nach neuesten Plänen werden die Batteriefabriken Kamenz, Brühl sowie Peking ab 2024 Batterien für die Modelle der neu geplanten MMA-Plattform produzieren, die für reine Elektroautos optimiert ist. Der Geschäftsführer des Kamenzer Werks, Thomas Brandstetter, spricht von einem "Bekenntnis zum Standort" und einem "wichtigen Signal für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter".

Sachsen soll führender Digitalstandort Europas werden

Sachsen soll "führender Digitalstandort in Europa" werden. Das hat Wirtschafts-Staatssekretärin Ines Fröhlich am Mittwoch bei der 5. Digitalkonferenz des Freistaats angekündigt. Konkretes soll es in Sachsens neuer Digitalstrategie geben, die im Januar im Kabinett behandelt wird. Fröhlich nannte aber ein Beispiel für die Ziele: Sachsen solle "internationaler Anziehungspunkt für hochqualifizierte Fachkräfte" sein. Das könne gelingen, wenn die vorhandenen Standortvorteile wie die Mikrochipbranche genutzt würden. Derweil gibt es den mit 25.000 Euro dotierten Sächsischen Digitalpreis unter anderem für die Initiative "Leipzig gießt" - und für ihre Handy-App, mit der sich alle Straßenbäume und Wasserstellen registrieren lassen.

Große Nachfrage nach Großforschungszentren

Die beiden beschlossenen Großforschungszentren für Sachsen stoßen international offenbar auf viel Beachtung. Das wurde bei der Sitzung des Innovationsbeirats für den Strukturwandel in den sächsischen Kohleregionen am Mittwoch deutlich. Ursula Staudinger, Rektorin der TU Dresden, berichtete von Mails bekäme mit der Frage: "Where is Goerlitz. We want to come". Während die Experten in Berlin diskutieren, wurden in Dresden weitere Strukturwandelprojekte freigegeben.

Bäckermeister Dreißig ist tot

Der Gubener Bäckermeister Peter Dreißig ist an einer schweren Krankheit gestorben. Dreißig wurde 70 Jahre alt. Dreißig hatte die 1911 von seinem Großvater Paul gegründete Bäckerei bereits in den 1970er-Jahren von seinem früh verstorbenen Vater Werner übernommen. Gemeinsam mit seiner Frau Cornelia begann er nach der Wende als eines der ersten Unternehmen der Branche in den neuen Bundesländern mit der Filialisierung.


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