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Leipziger Max-Plack-Institut bekommt Neubau

Leipziger Wissenschaftler bekommen einen Institutsneubau für die Erforschung von uralten Genen der Menschheit.

Von Stephan Schön
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Das Max-Plack-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig wird eine Erweiterung als Neubau bekommen.
Das Max-Plack-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig wird eine Erweiterung als Neubau bekommen. © MPI f. evolutionäre Anthropologie

Leipzig. Sächsische Wissenschaftler wollen aus uralten Ablagerungen die Menschheitsgeschichte neu aufarbeiten. Es geht darum, die Gene der Urmenschen aus Schlamm und Staub herauszuholen. Bisher sind für eine Genanalyse der mehrere zehntausend Jahre alten Individuen gut erhaltene Knochen und Zähne nötig. So wurde bisher unter anderem das Neandertaler-Genom analysiert.

Das Max-Plack-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig wird dafür eine Erweiterung als Neubau bekommen. Das ist jenes Institut, in dem der sächsische Nobelpreisträger Svante Pääbo als Direktor tätig ist. 27 Millionen Euro sind für die Investition vorgesehen. Es ist eine sächsische Sonderfinanzierung, an der der Freistaat zu 95 Prozent beteiligt ist, teilte Institutsreferent Jörg Noack am Dienstag anlässlich des Besuchs von Ministerpräsident Michael Kretschmer in diesem Institut mit.

5.000 Quadratmeter Fläche sind geplant. Büros, vor allem aber Labors sollen entstehen, wie es sie für die uralte Genetik bisher weltweit nicht gibt. Damit wird es gelingen, die Evolution der Menschheit auf neue Art zu erforschen. In Reinsträumen, wie sie sonst die Mikroelektronik benötigt, werden künftig Genetiker arbeiten.

Schon die Probenentnahme in Sedimenten, im Permafrostboden, in Höhlenstaub oder Schlamm muss dann in kompletter Schutzausrüstung erfolgen, um die Laborproben nicht mit menschlicher DNA zu verseuchen.

Der Neubau ist auf dem Deutschen Platz in Leipzig geplant. Baubeginn wird 2025 sein. Alle wesentlichen Voraussetzungen für die Übertragung des Grundstücks an die Max-Planck-Gesellschaft sind seit Januar gegeben. Bis 2029 soll der Bau abgeschlossen sein. Er biete Arbeitsplätze für an die 200 Wissenschaftler. Deren Themen beinhalten auch die Genetik uralter Krankheiten, der Umwelt mit ihren Tieren und Pflanzen damals.

Der Neubau unmittelbar am bisherigen Gebäude wird nötig, da schon jetzt an die 70 Mitarbeiter in den 40 hier aufgestellten Bürocontainern arbeiten. Weiter Forscher sollen dann nach Fertigstellung hinzukommen.