Dresdner Licht ist eine Million Mal heller als die Sonne

Dresden. Sächsische Forscher haben eine neue Lichtquelle entwickelt. Ein sogenannter Weißlichtlaser erzeugt eine Lichtintensität, die eine Million Mal heller ist als die Sonne. Entwickelt wurde diese extrem helle Lichtquelle in einer Doktorarbeit vom Dresdner Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) und der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
Diese enorme Helligkeit bezieht sich auf einen Quadratmillimeter Fläche und auch nur auf den Zeitraum, in dem der Laser an ist. Dieser erzeugt extrem kurze Lichtpulse von der Dauer nur einer billionstel Sekunde.
Mit einem derart starken und kurzen Laserpuls können neue Verfahren in der Chipherstellung entwickelt werden, heißt es in einer Mitteilung. Die Qualitätskontrolle von Mikrochips würde enorm beschleunigt.
Durch die Intensität der Lichtquelle lassen sich beispielsweise Oberflächenprofile, tieferliegende Strukturen und sogar die Rückseiten von Mikrochips in einem einzigen Vorgang untersuchen, berichtet Forschungsgruppenleiter Tobias Baselt.

In Mikrobiologie wäre eine solche Lichtquelle für die Feststellung von enthaltenen Giftstoffen und Spuren davon nutzbar. Die Intensität dieser Lichtquelle ermöglicht die Darstellung kleinster Strukturen in Zellen, ohne sie dabei zu zerstören. Lebende Zellen können so in Echtzeit beobachtete werden, was sie biochemisch tun und was sie nicht tun. Zellveränderungen fallen frühzeitig auf. Nützlich ist dies für die Tests von neuen Medikamenten. Die Mediziner sehen dann, was der Wirkstoff im Detail in den Zellen auslöst.
Vier Patente wurden im Zusammenhang mit dieser neuartigen Lichtquelle bereits erteilt, weitere sind beantragt.

Das Fraunhofer-Institut IWS betreibt und die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) betreiben gemeinsam in Zwickau das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Optische Messtechnik und Oberflächentechnologien (Azom). Dort erforschen und entwickeln Wissenschaftler die neuesten Ansätze der optischen Messtechnik, Bildverarbeitung, Prozesskontrolle und Oberflächencharakterisierung. Auch das superhelle Laserlicht ist genau dort entstanden.
Ziel dieses Forschungszentrums ist es, die Ergebnisse schnell und direkt in anwendungsreife Lösungen für industrielle Prozesse zu transferieren. Das Fraunhofer Azom ist damit die direkte Schnittstelle zwischen angewandter Wissenschaft und Industrie. Das betrifft in Zwickau die Bereiche Medizintechnik, Kraftfahrzeugtechnik, dem Maschinenbau und der Halbleitertechnologie.