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Wissenschaftler berichtet über Vertreibung

Lars-Arne Dannenberg hält am Mittwoch einen Vortrag im Museum Franziskanerkloster in Zittau.

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© Wolfgang Wittchen

Mehr als zwölf Millionen Deutsche verloren nach 1945 durch Flucht und Vertreibung ihre Heimat. Dass darunter auch Sachsen waren, ist kaum bekannt. Die Bewohner der bis 1945 zur Amtshauptmannschaft Zittau gehörenden Dörfer rechts der Neiße mussten im Juni 1945 ihre Häuser verlassen. Das betraf rund 24 000 Einwohner in 22 Gemeinden. Der Neubeginn fiel schwer. Das Leben musste organisiert werden. Erst mit den Jahren kehrte so etwas wie Normalität ein.

Über diese Zeit hält der Wissenschaftler Lars-Arne Dannenberg an diesem Mittwoch, um 17 Uhr, einen Vortrag im Museum Franziskanerkloster. Der Vortrag versucht, anhand von ausgewählten Biografien Strukturen zu ermitteln und aufzuzeigen, wie die Integration und die Meisterung des Alltags verlaufen ist.

Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath forschen seit 2015 für das Projekt „Umsiedlung, Flucht und Vertreibung im Zittauer Zipfel 1945 bis 1952“. Das Forschungsprojekt will die Ereignisse um Flucht und Vertreibung der Sachsen aufarbeiten, aber auch die Schicksale weiterführend begleiten und Ankunft und Integration in der neuen Heimat eruieren. Für 2019/20 ist eine Ausstellung in den Städtischen Museen geplant wie Museumspädagogin Daniela Schüler ankündigt. (SZ)