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Wo die Hoyschrecke startete

Das traditionelle Liederfest kehrt vom 27.-29. November an seinen Ursprungsort zurück – das heutige Bürgerzentrum.

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Von Reinhard Ständer & Frank Oehl

Hoyerswerda. Als Hoyerswerdaer „Liedermachertreffen“ wurde das Liederfest Hoyschrecke 1997 mit einem wahren Auftrittsmarathon aus der Taufe gehoben. Gerhard Gundermann war sieben Monate vor seinem plötzlichen Tode als staunender Gast dabei, und kein geringerer als der kürzlich verstorbene Christoph Stähelin bot mit seinem Konzert Anschauungsunterricht, was Text und Melodie im Kontext vermögen, wenn sie gut sind. Bis heute ist die Nachfrage nach den beliebten „Hoyschrecken“, den Preisträgerpokalen, groß geblieben. Nun wird die 19. Auflage zum ersten Mal wieder in der Braugasse 1 stattfinden, wo vor 18 Jahren alles begann. Das Bürgerzentrum, das manche liebevoll „Gundi“ nennen, ist im September feierlich übergeben worden.

Zum 19. Liederfest hatten sich 39 Liedermacher und Liedgruppen aus ganz Deutschland beworben. Das Treffen genießt seit Jahren deutschlandweit eine hohe Akzeptanz: Für die offene Bühne musste bereits wie 2014 wenige Tage nach der Vor-Jury ein Anmeldestopp mitgeteilt werden.

Das Liederfest beginnt am Freitagabend um 21 Uhr mit der offenen Bühne im Saal der Kulturfabrik mit 15 Teilnehmern, darunter „Spontan zu viert“ aus Hoyerswerda. Die Moderatoren sind Melvin Haak und Peter Wolter, die 2013 als „Schnaps im Silbersee“ selbst Hoyschrecken-Gewinner waren. Der vom Publikum ermittelte Sieger darf als achter Teilnehmer ins Wettbewerbskonzert am Samstag.

Der zweite Tag beginnt um 10.30 Uhr mit zwei Workshops im Café Auszeit. Die beiden Holländer Johan Meijer und Jos Koning leiten diese zum Thema „Wie geht man als Spieler eines Melodieinstruments musikalisch mit einem Liedermacher um und wie geht man als Sänger/Gitarrist mit einem Melodiespieler um?“ An diesen Workshops kann jeder Interessent kostenlos teilnehmen. Am Sonnabend um 16 Uhr stellen sich Johan und Jos dann im Cafekonzert als „Duo Grenszland“ mit eigenen Songs und Liedern von Gerhard Gundermann in deutsch und holländisch sowie anderen europäischen Liedpoeten wie Brel oder Wyssozki vor. Johan Meijer zählt seit Jahren zu den renommierten Liedermachern, er gewann u.a. den Preis der deutschen Schallplattenkritik und wurde Sieger der deutschen Liederbestenliste. Der Eintritt ist ebenso frei.

Am Samstagabend um 20 Uhr im Saal stellen sich dann acht Teilnehmer im eigentlichen Wettbewerb um die beiden vom Künstler Helge Niegel angefertigten „Hoyschrecken“, dem Publikums- und Jury-Preis, vor. Das sind Matthias Binner (Berlin), Mai Horlemann & Frank Helfrich (Berlin), Lucie Mackert (München), Malcom.z (Berlin), Masha Potempa (Berlin), Nadine Maria Schmidt (Leipzig) und das Duo Stellmäcke aus der Nähe von Chemnitz. Dazu der Gewinner der offenen Bühne vom Freitag. Aufgrund der hohen künstlerischen Qualität der Teilnehmer ist mit einem spannenden Wettbewerb zu rechnen. Moderiert wird der Abend von Petra Schwarz, einst im MDR- Riverboat und bei DT 64.

Das Liederfest endet am Sonntag 10 Uhr mit einer Diskussionsrunde zum Ausblick auf das 20. Liederfest 2016. Unterstützt wird die Kulturfabrik als Veranstalter vom Verband Profolk, Gundermanns Seilschaft, der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und dem Hoyerswerdaer Tageblatt. Nähere Infos gibt es unter www.hoyschrecke.de und Karten zu den beiden Abendveranstaltungen an der Abendkasse. Für beide Konzerte zusammen wird‘s übrigens preiswerter.