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Wo Freital für neue Wohnungen Platz schafft

Geplant sind Baugebiete, Eigenheime, Neubauten. Eine Übersicht für alle, die auf der Suche sind.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Andrea Schawe

Freital. Danke, Speckgürtel: Freitals Einwohnerzahlen steigen, vor allem wegen der Nähe und des Zuzugs aus Dresden. Das sah in der Vergangenheit ganz anders aus: Noch bis 2012 wurden Wohnungen in Freital in großem Stil abgerissen. Mittlerweile hat sich der Trend umgekehrt – Bedarf gibt es vor allem nach größeren Drei- und Vier-Raumwohnungen. Kleinere Appartements sind bei Senioren und Studenten beliebt. „Freital hat in den vergangenen Jahren eine erhebliche Zahl an Baugebieten ausgewiesen und tut es nach wie vor“, sagt Rathaussprecher Matthias Weigel. Dabei sind sowohl Eigenheime als auch Geschosswohnungsbauten entstanden – und sollen auch in Zukunft entstehen.

Vorhaben 1: Flächen für mehr als 100 Eigenheime

Mitten im Stadtzentrum können in Zukunft Eigenheime entstehen. Die städtische Freitaler Projektentwicklungsgesellschaft (FPE) bietet acht Bauflächen Am langen Rain an. Vier der 550 bis 650 Quadratmeter großen Grundstücke sind schon verkauft, sagt Alexander Karrei, Geschäftsführer der FPE. Nachdem die Asylunterkunft im ehemaligen Leonardo-Hotel geschlossen wurde, sei das Interesse groß.

Die neue Eigenheimsiedlung an der Hammerbachaue in Zauckerode wächst schon seit Frühjahr 2015. Die Stadt und die FPE hat die gut 11 000 Quadratmeter große Fläche samt baufälligen Erschließungsbauwerken aus einer Insolvenz gekauft – sonst lägen mitten im Wohngebiet Flächen brach. Zwischen 510 und 740 Quadratmeter groß sind die 18 Bauflächen entlang der Kurt-Heilbut-Straße. „Wir haben in anderthalb Jahren alle Grundstücke verkauft“, sagt Karrei.

An der Weißiger Straße will die FPE im Herbst drei Grundstücke erschließen. Drei Grundstücke zwischen 400 und 500 Quadratmeter stehen auf der Fläche zwischen den Hausnummern 64 und 68 zur Verfügung. „Hier könnten Eigenheime gebaut werden“, sagt Alexander Karrei. Direkt unterhalb an der Talstraße will die FPE in zwei Jahren sechs weitere Grundstücke erschließen.

Das größte neue Wohngebiet wird in Pesterwitz entstehen. Ab Frühjahr 2017 beginnen die Erschließungsarbeiten an der Dölzschener Straße. Die FPE will auf dem insgesamt sechs Hektar großen Grundstück 56 Baugrundstücke erschließen. Sie sollen in den nächsten vier Jahren mit Einfamilien- und Doppelhäusern bebaut werden. „Den Verkauf zu strecken, ist logistisch besser für die Bauherren“, erklärt Karrei. Die Nachfrage nach den zwischen 450 und 850 Quadratmeter großen Grundstücken sei sehr rege.

In der Schublade liege noch der Plan für das 15 000 Quadratmeter große Grundstück an der Gitterseer/Breite Straße, so Karrei. „Das Ziel ist hier 2018/19 einen Bebauungsplan aufzustellen.“ Auf dem Grundstück in Birkigt sei auch eine Kombination von Eigenheimen und Geschossbau möglich. Einen Teil des Grundstücks habe die FPE an die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft (GWG) verkauft. „Die Nachfrage nach Geschossbauten und Mietshäusern ist da“, sagt Karrei.

Vorhaben 2: Freitals Vermieter bauen mehr als 100 Wohnungen neu

Einen Zeitplan für den Neubau an der Gitterseer/Breite Straße möchte die GWG nicht bestätigen. „Wir denken über Neubau nach, ja“, sagt Vorstand Viktor Faust. Die Randbedingungen würden stimmen, noch sei aber nichts konkret geplant. „Wenn wir bauen, dann bauen wir Drei- und Vier-Raumwohnungen.“ Die Genossenschaft besitzt insgesamt 890 Wohnungen unter anderem in Burgk, Birkigt, und Hainsberg. Ein großer Teil davon sind Ein- und Zwei-Raumwohnungen.

Auch bei der Wohnungsgenossenschaft Raschelberg (WGR) gibt es Überlegungen, ein Mehrfamilienhaus auf einem eigenen Grundstück zwischen Niederhäslicher Straße 28 und 32 zu bauen. „Wir planen mit 18 Wohnungen auf etwa 1 450 Quadratmetern Wohnfläche“, sagt Vorstand Rainer Seidel. Noch sind die Pläne aber nicht konkret, der Vermieter kalkuliert momentan die Kosten.

Die größeren Freitaler Vermieter sind da schon weiter. Die Wohnungsgesellschaft Freital (WGF) baut derzeit an der Oststraße. Es ist der erste Neubau in der Geschichte des städtischen Unternehmens – anstelle des alten Obdachlosenheims entstehen für insgesamt 3,4 Millionen Euro 20 Drei- und Vier-Raum-Wohnungen. Momentan werden weitere mögliche Standorte untersucht, unter anderem in Zauckerode, Potschappel, Schweinsdorf und Döhlen, sagt Michael Heinzig, der Geschäftsführer der WGF.

Die freien Flurstücke seien durch das Abrissprogramm entstanden. Die WGF hat circa 1 100 Wohnungen, ein Viertel des Bestandes, aufgegeben. Drei der Neubau-Vorhaben sollen dem Aufsichtsrat im Herbst vorgestellt werden.

An der Ecke Dölzschener Straße/Freitaler Straße in Pesterwitz baut aktuell die Freitaler Wohnungsgenossenschaft Gewo. Bis September 2017 entstehen drei Mehrfamilienhäuser mit 21 Drei-Raum- und Vier-Raum-Wohnungen. Insgesamt investiert die Gewo 4,3 Millionen Euro. Im nächsten Jahr will die Gewo weitere Wohnungen in Wurgwitz bauen. An der Ecke Gustav-Klimpel-Straße/Wurgwitzer Straße sollen drei Mehrfamilienhäuser mit etwa 45 Wohnungen entstehen. Sie könnten bis 2019 fertig sein.

Vorhaben 3: Neue Wohn- und Geschäftshäuser schließen Lücken

Beschlossen ist der Plan für die Alte Gärtnerei in Pesterwitz – nach fünf Jahren Diskussion. Nun werden die Details zu dem Konzept erarbeitet. Am Dorfplatz sollen nicht nur seniorengerechte Wohnungen, sondern auch Praxen, Läden, ein Café und Räume für Veranstaltungen entstehen. Die Planungen für den Neubau haben gerade erst begonnen, teilt Benita Köhler, die Geschäftsführerin der Sozialen Dienste Pesterwitz mit. Ob der Bau im Herbst 2017 oder erst 2018 beginnt, entscheidet der Investor im Frühjahr.

Auch am Sächsischen Wolf soll auf dem knapp 22 000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Poisental-, Dresdner und Leßkestraße ein Center mit Wohnungen, Einzelhandel, Büros, Restaurants, kleinen Geschäften, Handwerk und Praxen entstehen. Wie genau das neue Freitaler Stadtzentrum aussehen soll, ist noch unklar. Die Stadtverwaltung sucht momentan einen Investor. Ein Baustart vor Anfang 2019 ist nicht realistisch.