Berlin. Während der Spätsommer in Deutschland noch mal durchstartet, lädt das Wetter auch vielerorts in Europa zum Badeurlaub oder Städtetrip ein. Nach wie vor schränkt Corona Reisende allerdings ein.
Ein Überblick über aktuelle Regeln in beliebten Urlaubsländern:
Italien
Die täglichen Fallzahlen steigen tendenziell leicht. Seit dem 1.
September gelten für Reisende weitere Corona-Regeln im Land. Im
Fernbahnverkehr, auf Inlandsflügen und Langstrecken-Busverbindungen
sowie auf Fähren, die zwischen zwei Regionen verkehren, ist der
sogenannte Grüne Pass (Green Pass) Pflicht. Das ist ein digitaler oder
ausgedruckter Nachweis über eine Impfung, einen negativen Test oder dass
man von der Krankheit genesen ist.
Italien erkennt dabei den in der EU gültigen Corona-Pass an. Außerdem ist ein solcher Nachweis nötig, um innen im Restaurant zu essen oder in ein Museum zu gehen. Wer nach Italien reist, braucht ein Einreiseformular und den Nachweis über Impfung, Genesung oder negativen Test.
Spanien
Reisen ins liebste ausländische Urlaubsland der Deutschen sind gerade
etwas einfacher geworden: Spanien wird von Deutschland nicht mehr als
Corona-Hochrisikogebiet geführt. Damit sind alle Quarantänepflichten für
Rückkehrende entfallen. Spanien wiederum stuft Deutschland noch
mindestens bis kommenden Sonntag als Risikogebiet ein: Alle Besucher aus
Deutschland ab zwölf Jahren müssen bei Einreise eine Impfung, eine
Genesung oder einen negativen Test nachweisen können.
Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt seit Wochen und liegt bei etwa 90, kaum höher als in Deutschland. In Spanien gibt es nur noch vereinzelt Sperrstunden, Kapazitätsbeschränkungen oder Versammlungsverbote.
Portugal
Die Corona-Lage verbessert sich, viele Einschränkungen sind weggefallen.
Aber noch immer gilt Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen sowie in
öffentlichen Verkehrsmitteln und auch im Freien, wenn ein
Mindestabstand von zwei Metern zu nicht im selben Haushalt Lebenden
unmöglich ist. Zum Besuch der Innenbereiche vieler Einrichtungen muss
ein Impf-, ein Genesenennachweis oder ein negativer Test vorgelegt
werden.
Bei Einreise muss jeder ab 12 Jahren, der nicht geimpft oder genesen ist, einen negativen Test vorlegen. Inzwischen gilt nur noch die Algarve als Hochrisikogebiet. Bei der Rückreise aus dieser Region müssen alle, die nicht geimpft oder genesen sind, in Deutschland für zehn Tage in Quarantäne. Diese kann nach fünf Tagen mit einem negativen Test beendet werden.
Türkei
Das Land gilt nach wie vor als Hochrisikogebiet: Menschen, die nicht
geimpft oder genesen sind, müssen nach der Rückreise nach Deutschland in
Quarantäne. Wer aus Deutschland in die Türkei reisen will, braucht
einen negativen Schnelltest (nicht älter als 48 Stunden) oder einen
PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden). Geimpfte und Genesene können mit
Nachweis einreisen.
Bei der Rückreise nach Deutschland muss weiterhin wie bei allen Hochrisikogebieten entweder ein negativer PCR-Test, der Nachweis über eine Genesung oder eine vollständige Impfung vorgelegt werden. Cafés, Restaurants und andere Gast-Einrichtungen sind geöffnet, es gibt keine Ausgangsbeschränkungen mehr.
Frankreich
Die Infektionslage hat sich bis auf die stark betroffenen Überseegebiete
inzwischen entspannt. Zwei Regionen und die Insel Korsika stuft
Deutschland weiter als Hochrisikogebiet ein. Bei der Einreise nach
Frankreich ist ein negativer Test, ein Impf- oder Genesungsnachweis
erforderlich, ebenso für Fahrten mit dem Reisebus oder Fernzug.
Dasselbe gilt für den Besuch von Bars, Restaurants, Museen sowie großen Einkaufszentren. Als Nachweis wird dazu ein digitaler "Gesundheitspass" - eine Handy-App - genutzt, darin lässt sich auch der deutsche Impfnachweis speichern. In einzelnen Gegenden gibt es strengere Regeln wie etwa eine Maskenpflicht im Freien.
Kroatien
Von Touristen wird eine Bescheinigung verlangt, die belegt, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Hotels empfangen Gäste ohne Einschränkungen. Gaststätten und Cafés dürfen auch in ihren Innenbereichen bewirten, aber nur an den Tischen, zwischen denen Abstände einzuhalten sind. An öffentlichen Versammlungen darf nur eine bestimmte Anzahl an Menschen teilnehmen.
Griechenland
Kreta und die südliche Ägäis mit Urlaubsinseln wie Rhodos, Kos, Mykonos und Naxos gelten wegen hoher Inzidenzen weiterhin als Hochrisikogebiete. Nach der Rückkehr nach Deutschland müssen Urlauber für zehn Tage in Quarantäne, sofern sie nicht geimpft oder genesen sind. Die Quarantäne kann nach fünf Tagen mit einem negativen Test beendet werden.
Auf Kreta hat sich die Lage leicht verbessert. Seit Montag gilt ein Mini-Lockdown nur noch für die Region Iraklio: Es gilt ein Ausgehverbot zwischen 1.00 Uhr und 6.00 Uhr. Mini-Lockdowns gelten auch für einige Inseln sowie für einen Teil der Halbinsel Peloponnes.
Österreich
Die vierte Corona-Welle nimmt in Österreich langsam Fahrt auf. Zuletzt
wurden fast 2000 Neuinfektionen am Tag gezählt, bezogen auf die
Einwohnerzahl entspräche das etwa 18 000 Fällen in Deutschland. Nur wer
getestet, geimpft oder genesen ist, kann in Restaurants und Hotels gehen
oder Veranstaltungen besuchen. Seit 1. September gilt: In Wien
verlieren Antigen-Schnelltests nach 24 Stunden ihre Gültigkeit,
PCR-Tests nach 48 Stunden.
Im Rest des Landes sowie für die Einreise sind sie jeweils 48 beziehungsweise 72 Stunden gültig. Maskenpflicht gilt hauptsächlich noch in Supermärkten und in Bus und Bahn; in Wien müssen in allen Geschäften Mund und Nase bedeckt werden.
Schweiz
Angedachte Verschärfungen etwa für den Zutritt zu
Restaurant-Innenräumen, Bars oder Veranstaltungen nur noch für Geimpfte,
Genesene oder Getestete setzt die Schweizer Regierung vorerst nicht um.
Ein Nachweis über Test, Impfung oder Genesung ist bislang nur für
Diskotheken, Tanzlokale und bei Großveranstaltungen nötig. Das
EU-Zertifikat wird anerkannt. In Geschäften, Restaurants, Theatern,
Sporthallen und im öffentlichen Verkehr gilt Maskenpflicht.
Flugpassagiere ohne Zertifikat brauchen zur Einreise einen negativen Corona-Test. Auf dem Landweg ist die Einreise ohne Auflagen möglich. Die Inzidenz in der Schweiz war zuletzt fast dreimal so hoch wie in Deutschland. (dpa)