Bautzen
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Wo Weißwurst auf Bockwurst trifft

Das traditionsreiche Bautzener Gartenlokal „Horstens Magda“ hat nach einem Jahr einen neuen Pächter. Der hält es mit Weiß-Blau.

Von Carmen Schumann
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Hans-Peter Engelhardt ist der neue Pächter des Gartenlokals „Horstens Magda“ in der Sparte Friedensfreunde. Hier gibt es künftig sowohl bayerische, als auch sächsische Spezialitäten.
Hans-Peter Engelhardt ist der neue Pächter des Gartenlokals „Horstens Magda“ in der Sparte Friedensfreunde. Hier gibt es künftig sowohl bayerische, als auch sächsische Spezialitäten. © Carmen Schumann

Bautzen. Mit einer Maß Bier vom Münchner Hofbräuhaus und bayerischen Brez’n heißt Hans-Peter Engelhardt seine Gäste willkommen. Der neue Pächter des Gartenlokals in der Sparte „Friedensfreunde“ ist ein waschechter Münchner, der aber schon seit über 30 Jahren im Osten Deutschlands lebt. Ende vorigen Jahres eröffnete er am Holzmarkt sein bayerisches Bierstüberl.

Der Vorstand des Kleingartenvereins an der Allendestraße suchte nach dem Abschied der letzten Pächterin des Gartenlokals im vergangenen September händeringend nach einem Nachfolger. Mit dem bayerischen Gastronomen ist dieser nun gefunden. Bis Anfang August mussten die Stammgäste von „Horstens Magda“ allerdings auf ihren Treffpunkt verzichten. Doch die Resonanz auf die Einweihungsfeier am ersten Augustwochenende lässt Hans-Peter Engelhardt optimistisch in die Zukunft blicken. Zu den Gästen, die froh sind, sich wieder im Grünen auf ein Bierchen und mehr treffen zu können, gehören nicht nur die Kleingärtner, sondern vor allem auch die Bewohner der umliegenden Wohnviertel. Erfreut berichtet Hans-Peter Engelhardt, dass auch die Namensgeberin des Lokals, Magda Hager, die mit ihrem Ehemann Horst bis Anfang der 90er-Jahre das Lokal führte, schon einmal hineingeschaut hat. Sie ist jetzt hoch in den Achtzigern und arbeitet immer noch in ihrem Kleingarten in der hiesigen Sparte.

Jetzt im Sommer sitzen die Gäste natürlich am liebsten auf der Terrasse. Die bekommt durch die schmiedeeiserne Bautzen-Silhouette ihr besonderes Gepräge. Den neuen Pächter stört allerdings die Wellplast-Bedachung. Deshalb möchte er für einen freundlicheren Anblick Stoffbahnen aufhängen. Außerdem plant er, für kältere Tage an der offenen Seite der Terrasse eine zuziehbare Plane anzubringen. Das Gartenlokal ist ja auch den Winter über geöffnet. Und wie in seiner Heimatstadt München möchte der Gastronom das Ende der Biergartensaison auch hier so weit wie möglich nach hinten verschieben.

Originaltische vom Hofbräuhaus

Apropos Biergarten: Da vor dem Lokal noch eine größere Rasenfläche vorhanden ist, möchte Hans-Peter Engelhardt diese in einen richtigen Biergarten verwandeln mit einer Einzäunung und fest installierten Hülsen für die Sonnenschirme. Das Inventar, also zehn Tische mit jeweils sechs Plätzen, stellt das Münchner Hofbräuhaus zur Verfügung. Und wie es in München so Brauch ist, dürfen die Gäste in diesem besonderen Biergarten ihre Brotzeit selbst mitbringen. Nur das Bier muss dann vor Ort geordert werden. Hierfür wird der neue Wirt ein Ausgabefenster für die Selbstbedienung herrichten.

Für die Terrasse und das Lokal selbst hat der Pächter Personal eingestellt. Bei Bedarf helfen Pauschalkräfte aus der Kleingartensparte. Ab kommender Woche wird es wieder Mittagessen mit wechselnden Tagesgerichten geben. Und auch den beliebten Schnitzeltag gibt es ab dem 28. August an jedem Mittwoch. Auf ihre traditionellen Gerichte wie Bockwurst oder Soljanka müssen die Gäste nicht verzichten. Aber mit bayerischen Spezialitäten möchte Hans-Peter Engelhardt ihnen auch Gaumenfreuden wie Weißwürste, Schweinshaxen und den Brotzeitkäse Obazter nicht vorenthalten. Wenn es sich vom Wetter her anbietet, will er die Gaststube renovieren. Da er einen Bezahlsender abonniert hat, kann man dort auch Fußball gucken.