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Wocheneinkauf mit dem Fahrrad-Transporter

Der ADFC Radebeul will ein Lastenrad anschaffen. Das können sich die Bürger auch noch kostenlos ausleihen.

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© SZ/nis

Von Nina Schirmer

Radebeul. Der große Einkaufskorb randvoll, Getränkekisten daneben und außerdem ein Kind dabei – ohne Auto ist man da ziemlich aufgeschmissen. Doch das muss nicht sein, findet die Radebeuler Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs. Der ADFC möchte den Radebeulern eine Alternative zum Auto anbieten. Und zwar in Form eines Lastenfahrrads.

Bei so einem Fahrradtransporter gibt es eine Ladefläche zwischen Lenker und Vorderrad. Dort können schwere, große Dinge verstaut werden. Oder aber die Box wird zum Kindertaxi umfunktioniert. Dafür lassen sich Sitze oder eine kleine Bank montieren. Die Vorteile: Der Fahrer bewegt sich an der frischen Luft, steht nicht im Stau und die Suche nach einem Parkplatz fällt auch weg. Doch die Anschaffung ist nicht ganz billig. Außerdem brauchen die meisten den Fahrradtransporter nicht jeden Tag.

Deshalb möchte der ADFC ein Gemeinschaftsrad für Radebeul anschaffen, dass man sich je nach Bedarf ausleihen kann. Im Grunde funktioniert das wie beim Carsharing. Mit einem Unterschied: Der Verleih des Lastenfahrrads ist kostenlos.„Wir wollen damit den Gedanken fördern, dass ein Fahrrad das Auto in der Stadt ersetzen kann“, sagt Thomas Weist vom ADFC.

Solch ein Angebot gibt es zum Beispiel bereits in Dresden. Dort können Radler sich auf einer Internetseite des ADFC ein Lastenrad reservieren. Am Morgen holt man sich den Transporter an einer Station ab, abends wird er dort wieder zurück gegeben. Auf die Internetseite wollen sich die Radebeuler einfach mit einklinken. Um ein Transportrad abzuholen, hätten die Leute hier dann kurze Wege. „Die Verleihstationen würden abwechselnd in Ost und West sein“, sagt Weist.

Das kostenlose Angebot könnten ganz verschiedene Leute nutzen. „Zum einen diejenigen, die kein Auto haben“, sagt Weist. Aber auch all jene, die einfach mal ausprobieren wollen, wie es ist, den Einkauf mit dem Fahrrad zu organisieren. Die dritte Zielgruppe sind junge Familien, die ihre Kinder mit dem Lastenfahrrad kutschieren können.

Mit dem Fahrradtransporter darf man genauso auf Radwegen fahren, erklärt Martin Lampe vom Radebeuler Fahrradgeschäft Tretmühle. Die Eingewöhnung gehe schnell. „Eine kurze Probefahrt reicht aus“, sagt er. Das Rad kann auf die Körpergröße des Fahrers eingestellt werden. „1,50 Meter bis zwei Meter sind kein Problem.“

In Radebeul sind die Bürger jetzt aufgerufen, dem ADFC Vorschläge zu machen, welche Lastradvariante sie für hier wollen. Verschiedene Modelle werden in der ADFC-Zeitschrift Reflektor vorgestellt, die an verschiedenen Stellen in der Stadt ausliegt und online steht. Außerdem sucht der Fahrradclub noch nach Geschäften, die den Verleih des Transportfahrrads übernehmen würden. Fahrradläden zum Beispiel. Aber auch Apotheken oder Bioläden sind denkbar, sagt Thomas Weist. Bis Ende Juli nimmt der ADFC Vorschläge entgegen. Anschließend soll das Rad angeschafft werden und spätestens in der kommenden Saison zum Ausleihen zur Verfügung stehen.

Vorschläge zum Lastenrad per E-Mail an [email protected] oder per Post an Thomas Weist, Postfach 100117, 01435 Radebeul.