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Wohnbau-Chef gekündigt

Der Vertrag des Geschäftsführers läuft aus. Ein ganz normaler Vorgang, wie Bürgermeister Ronald Kunze betont.

Von Frank Korn
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Marco Prüfer ist offenbar nur noch bis Ende des Jahres Geschäftsführer der Wohnbau Hartha.
Marco Prüfer ist offenbar nur noch bis Ende des Jahres Geschäftsführer der Wohnbau Hartha. © Archiv: Lars Halbauer

Hartha. Der Vertrag von Marco Prüfer, Geschäftsführer der Wohnbau Hartha, läuft zum Jahresende aus. Er hatte den Posten vor knapp fünf Jahren übernommen.

Für Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos) ist das ein ganz normaler Vorgang. „Nach einer Satzungsänderung darf der Geschäftsführer der Wohnbau Hartha nicht länger als fünf Jahre im Amt sein. Herr Prüfer hatte einen anderslautenden Vertrag, der jedes Jahr kündbar war. Das haben wir durch die Satzungsanpassung korrigiert“, sagte Kunze. Da die Frist zum Ende des Jahres abläuft, sei der Vertrag form- und fristgerecht gekündigt worden. „Wir haben einfach nur die Rechtskonformität hergestellt“, so der Bürgermeister.

Es werde eine Ausschreibung geben. „Auch Marco Prüfer kann sich erneut für den Posten bewerben“, sagte Friedrich Wilhelm Prünte, amtierender Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnbau Hartha. Mehr wolle er aber zu diesem Thema nicht sagen. Auch mit dem Hintergrund, dass in Kürze ein neuer Aufsichtsrat gewählt wird.

Marco Prüfer bestätigt, dass der Vertrag zum 31. Dezember ausläuft und nicht verlängert wird. „Die Begeisterung hält sich natürlich in Grenzen“, sagt er. Er müsse den Vorgang so hinnehmen. Ob er sich erneut bewerbe, könne er noch nicht sagen.

Die Wohnbau Hartha GmbH wurde am 1. Januar 1994 gegründet. Über sie erfolgt die Vermietung des städtischen Wohnungsbestandes. Vorläufer war die ehemalige Gebäudewirtschaft. Von damals vier Millionen Euro Altschulden sind derzeit noch über eine Million Euro übrig.

Derzeit sind 488 Wohnungen im Bestand, der Leerstand lag im Juni dieses Jahres bei 26 Prozent. „Dazu gehören aber auch Wohnungen, die im derzeitigen Zustand nicht vermietbar sind, aber nach den Wünschen potenzieller Mieter saniert werden können“, hatte Marco Prüfer im Juni vor der 25-Jahr-Feier des Unternehmens erklärt.

Die Strategie der Wohnbau sei es, sich auf den Kernbereich, also die Stadt Hartha zu konzentrieren und dort attraktiven Wohnraum anzubieten.

Ein großes Projekt, an dem die Wohnbau Hartha sicher auch gemessen wird, ist der sogenannte Ungarn-Block an der Nordstraße 32 bis 36. Noch im Dezember des vergangenen Jahres hatte die Wohnbau von großen Investitionen gesprochen, die sie an den Häusern tätigen wolle. „Es sollen 22 altersgerechte Ein- und Zwei-Raum-Wohnungen und eine Tagespflege mit einer großen Außenterrasse entstehen“, hieß es damals. Im Frühjahr sollten die Aufträge ausgeschrieben werden, der Baubeginn im Sommer erfolgen. Getan hat sich bisher jedoch nichts. Es werde nach einer neuen Lösung gesucht, hieß es.

In diesem Zusammenhang ist auch der Auszug der Brambor Pflegedienstleistungen aus dem ehemaligen Haus der Geschenke an der Karl-Marx-Straße zu sehen. Ursprünglich war geplant, dass der Pflegedienstleister mit einer Tagespflege in den ehemaligen Ungarnblock einzieht. Diese Pläne waren jedoch nicht mehr umsetzbar, auch aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen.