Bischofswerda
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Nistkästen für den Schlosspark Rammenau

Bischofswerdaer Förderschüler zimmerten Behausungen für Singvögel. Eins von vielen gemeinsamen Projekten von Schloss und Schule.

Von Manuela Paul
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Leo Schwarz ,
Jeremy Bisold und Tom Richter bauten gemeinsam mit Mitschülern der Klassen sieben bis neun der Schule zur Lernförderung Bischofswerda im Fach Arbeitslehre Nistkästen für den Schlosspark..
Leo Schwarz , Jeremy Bisold und Tom Richter bauten gemeinsam mit Mitschülern der Klassen sieben bis neun der Schule zur Lernförderung Bischofswerda im Fach Arbeitslehre Nistkästen für den Schlosspark.. © Foto: Steffen Unger

Rammenau. Noch sind nicht alle Vögel da. Doch der große Anflug wird im Rammenauer Schlosspark demnächst wohl anstehen. Damit rechnet Schlossherrin Ines Eschler, sie nahm jetzt ein reichliches Dutzend Nistkästen entgegen. „Das Frühjahr beginnt dieses Jahr ja zeitiger. Deshalb werden wir sie jetzt auch ganz schnell aufhängen.“ Um Nesträubern wie Mardern und Katzen den Zugang zu erschweren, werden die Brutstätten in relativ großer Höhe angebracht.

Nutzbringende Kooperation

Gebaut wurden die Vogel-Wohnungen von Siebt-, Acht- und Neuntklässlern der Schule zur Lernförderung Bischofswerda im Unterrichtsfach Arbeitslehre. Bereits seit zehn Jahren sind das Rammenauer Barockschloss und die Bischofswerdaer Förderschule nun schon Kooperationspartner. Eine konstruktive und für beide Seiten förderliche Sache.

Ganz besonders in den Fächern Werken, Hauswirtschaft und Arbeitslehre werden gemeinschaftliche Projekte mit Leben erfüllt. So haben die Mädchen und Jungen zum Beispiel Beschriftungen für den Kräutergarten in Rammenau hergestellt. „Die haben wir auch für unseren Schulgarten nachgearbeitet“, sagt Petra Küster, Fachlehrerin für Werken und Arbeitslehre. Aber auch Besuche in der Lehrküche oder die alljährliche Plätzchenbäckerei sind gern genutzte Angebote der Kooperation. 

Viele Schritte bis zum Ziel

Die Idee, Nistkästen für den Schlosspark zu bauen, wurde Ende des vergangenen Schuljahres geboren. Nach einer detaillierten gemeinsamen Absprache nahm das Vorhaben schließlich Gestalt an. Azubis des Bereiches technisches Produktdesign des SRH Berufsbildungsnetzwerkes Sachsen in Dresden fertigten nach Vorgaben des Naturschutzbundes Nabu die technischen Zeichnungen an, das Barockschloss stellte kostenfrei alle benötigten Baumaterialien zur Verfügung und nach der methodischen Aufarbeitung der einzelnen Arbeitsschritte sägten, bohrten und hämmerten die Förderschüler mit großem Eifer in über 20 Stunden an den Brutstätten.  

Um ihr Auftragswerk fertig zu bekommen, brauchten die Schüler viel Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und handwerkliches Geschick. Dabei war vor allem auch Teamgeist gefragt. Mitunter mussten die Schüler auch erfahren, wie wichtig es ist, an die Grenzen zu gehen, um erfolgreich zu arbeiten.

Nicht alles ging glatt

Dabei ging freilich nicht alles glatt, wie Gordon – einer der jugendlichen Baumeister – berichtet. Da wurde auch mal schief gesägt oder ein falsches Dach ausgeschnitten. Kein Wunder. „Wir haben alle Schüler in die Arbeiten einbezogen. Nicht nur die mit dem richtigen Händchen für solche Sachen“, erzählt Petra Küster. Doch Gordon und Felix besserten die Patzer schnell wieder aus.

Was den Jugendlichen besonders gefiel, sei die Tatsache, dass sie mit dem Auftragswerk etwas Nachhaltiges geschaffen haben, verrät Edelgard Petrick, die Kooperationsverantwortliche der Schule zur Lernförderung Bischofswerda, bei der Nistkasten-Übergabe. Überhaupt sei die Zusammenarbeit eine tolle Sache. „In Schlossleiterin Ines Eschler, Museumsmitarbeiterin Ramona Hänchen und dem gesamten Team haben wir verständnisvolle und engagierte Partner gefunden.“ Deren Ideenreichtum, Leidenschaft und Herzblut seien jederzeit spürbar. Dafür gebühre ihnen ein großes Dankeschön. 

Im kommenden Jahr soll der Kooperationsvertrag zwischen Schule und Schloss erneuert und mit vielen neuen zeitgemäßen Vorhaben gefüllt werden. Auf die neuen Projekte darf man schon jetzt gespannt sein.

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